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Bayreuth: "Vogelkottrick"-Diebstahl nach zwei Jahren aufgeklärt - Verdächtige in Haft


Autor: Alexander Milesevic

Bayreuth, Freitag, 03. Januar 2025

Eine Frau wird in Bayreuth von zwei Diebinnen abgelenkt und um 15.000 Euro gebracht. Bei den Ermittlungen gerät 53-Jährige ins Visier der Polizei und wird festgenommen. Damit ist der Fall allerdings nicht abgeschlossen.


Zwei Jahre nach einem Diebstahl in Bayreuth sitzt eine Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Sie steht im Verdacht, eine von zwei Täterinnen zu sein, die ihr Opfer in Bayreuth mit dem sogenannten "Vogelkottrick" abgelenkt und um mehrere Tausend Euro gebracht haben.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft erklärten, sollen die Verdächtige und eine Komplizin die 62-Jährige am 18. Oktober 2022 gegen 10 Uhr in der Straße Am Schwarzen Steg auf vermeintlichen Vogelkot auf ihrem Mantel hingewiesen haben. Demnach hätten die Täterinnen ihre Hilfsbereitschaft vorgetäuscht und beim vermeintlichen Entfernen des angeblichen Vogelkots die Geldbörse des Opfers gestohlen. In dem Portemonnaie befand sich Bargeld im Wert von 15.000, das die Frau zuvor bei einer Bank im Stadtgebiet abgehoben hatte. Erst später bemerkte die Frau den Diebstahl und informierte die Polizei. 

Trickbetrug in Bayreuth - Ermittler können DNA-Spuren sichern

Beamte der Kriminalpolizei hätten an der Kleidung der 62-Jährigen DNA-Spuren sichern können, hieß es weiter. Die DNA-Spuren und weitere Ermittlungen brachten die Beamten schließlich auf die Spur der 53-jährigen Tatverdächtigen. Sie soll bereits vor und auch nach der Tat wegen ähnlicher Delikte im gesamten Bundesgebiet auffällig geworden sein. 

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Das Amtsgericht München erließ gegen sie einen Haftbefehl, teilten die Behörden mit. Die Tatverdächtige wurde am 24. Oktober 2024 in Frankreich festgenommen und nach Deutschland überstellt. Sie sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt München in Untersuchungshaft und wird sich in mehreren Gerichtsverfahren strafrechtlich verantworten müssen. Um wen es sich bei der zweiten Täterin handeln könnte und ob es weitere Komplizen gibt, war zunächst unklar. Die Ermittlungen laufen. 

Immer wieder erbeuten Diebe mit verschiedenen Betrugsmaschen Bargeld von ihren Opfern. So geben sich die Betrüger bei sogenannten Schockanrufen häufig als Polizisten oder Staatsanwälte aus, um an die Ersparnisse ihrer Opfer zu kommen. Die Täter klingeln zudem - häufig als vermeintliche Handwerker oder Techniker getarnt - an Haustüren und täuschen ein Problem vor, um in das Innere von Wohnungen und Häusern zu gelangen und dort Geld und Schmuck zu erbeuten.