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Bayreuth/Gefrees: Polizei fasst bundesweit aktiven Schockanrufer - Rentnerin trickst Kriminellen aus


Autor: Redaktion

Gefrees, Donnerstag, 09. November 2023

Die Kriminalpolizei hat einen bundesweiten Schockanrufer gefasst - und ihm nach eigenen Angaben Taten in der ganzen Republik nachgewiesen. Eine Rentnerin aus Gefrees (Landkreis Bayreuth) ist die Heldin der Geschichte.
Der Kripo Bayreuth ist es gelungen, einen Schockanrufer dingfest zu machen. (Symbolbild/dpa)


Bereits im Mai 2023 hatten Telefonbetrüger laut Polizeipräsidium Oberfranken versucht, an das Ersparte einer Rentnerin aus Gefrees zu gelangen. Die Frau hatte den Trick durchschaut und die Festnahme des Geldabholers ermöglicht.

Die Ermittler der Kriminalpolizei Bayreuth wiesen dem Mann jetzt weitere Taten nach und klärten eine bundesweite Serie auf, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth.

So gelang die Überführung des Schockanrufers - Gefreeser Seniorin hilft tatkräftig mit

Am Donnerstag, 25. Mai 2023, um kurz vor 14 Uhr, hatten Unbekannte bei einer Rentnerin aus Gefrees angerufen. Sie hatten der 69-Jährigen die gängige Geschichte erzählt, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Zur Abwendung einer Gefängnisstrafe hatte dann ein angeblicher Polizeibeamter eine hohe Kaution gefordert. Die Rentnerin durchschaute die Masche.

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Zum Schein war sie auf die Forderung eingegangen und hatte heimlich den Polizeinotruf gewählt. So konnten Beamte der Kriminalpolizei Bayreuth unmittelbar vor der Wohnung der Rentnerin einen 61-jährigen polnischen Geldabholer festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth hatte ein Ermittlungsrichter am nächsten Morgen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Seitdem befindet er sich in einer Justizvollzugsanstalt. Im Anschluss an die Inhaftierung begannen umfangreiche Nachforschungen der Kriminalpolizei Bayreuth.

"Unter enormem Ermittlungsaufwand und in akribischer Kleinarbeit verfolgten die Beamten des Kommissariats für Betrug die Spuren des Polen", heißt es. An verschiedenen Tatorten in Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen wiesen sie dem Mann demnach insgesamt acht vollendete und vier versuchte Betrügereien nach. Auf seinem Streifzug durch die Bundesrepublik habe der Betrüger Bargeld und Schmuck im Gesamtwert von rund 190.000 Euro ergaunert. Laut Tatvorwurf der Staatsanwaltschaft Bayreuth muss sich der 61-jährige Pole wegen wiederholten banden- und gewerbsmäßigen Betruges strafrechtlich verantworten.