KonzeptBau: Bayreuther Baufirma droht Aus - Verkaufsprozess gestartet
Autor: Ralf Welz
Bayreuth, Montag, 12. Mai 2025
Ein oberfränkisches Bauunternehmen ringt um seine Zukunft. Der Verkaufsprozess ist im Gange. Laut dem Insolvenzverwalter sind diesbezüglich drei Lösungen möglich.
Die Bayreuther KonzeptBau GmbH hat Ende März 2025 Insolvenz angemeldet. Das rund 20 Jahre alte Unternehmen hat laut eigenen Angaben Wurzeln in einer über 100-jährigen Bautradition. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten wird der Geschäftsbetrieb aktuell fortgeführt. Als Ursachen für die Insolvenz werden Liquiditätsprobleme aufgrund gestiegener Baukosten und ungünstiger Zinsentwicklung genannt, die die ursprünglichen Kalkulationen unwirtschaftlich machten.
"Die Entscheidung zur Insolvenzanmeldung war nicht einfach, aber es gab keine Alternative", betonte die Geschäftsführung im April. Ziel sei gleichwohl der Erhalt des auf Schlüsselfertigbau und Projektentwicklung spezialisierten Betriebs. Wie nun bekannt wurde, läuft mittlerweile die entsprechende Suche nach einem Geldgeber. Laut Angaben der Kanzlei Pluta hat der vorläufige Insolvenzverwalter Peter Roeger den Investorenprozess für die oberfränkische Baufirma gestartet. Gelingt dem angeschlagenen Unternehmen die Rettung?
Bayreuther KonzeptBau GmbH soll verkauft werden - diese drei Lösungen sind möglich
Mit dem Verkaufsprozess wurde die Transaktionsberatung BGA Invest beauftragt, wie aus einer Mitteilung der Sanierungskanzlei vom Donnerstag (8. Mai 2025) hervorgeht. Ihr obliegt demnach zugleich die Vermarktung mehrerer wohnwirtschaftlicher Projektentwicklungsgrundstücke. Die Flächen zählen laut Pluta zum Eigentum der KonzeptBau, die sich seit dem 31. März 2025 in einem vorläufigen Insolvenzverfahren befindet.
"Im Verkaufsprozess sind drei Lösungen möglich", erläutert Insolvenzverwalter Peter Roeger. "Eine Gesamtlösung für KonzeptBau, der Verkauf von mehreren Bauprojekten im Paket oder die Veräußerung der einzelnen Projektentwicklungsgrundstücke an verschiedene Investoren." Ziel sei es, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Grundstücke sollen im Rahmen eines strukturierten Prozesses gegen Gebot veräußert werden.
Die Liegenschaften befinden sich an mehreren Standorten in Bayreuth und dem Umland sowie an einem weiteren Standort in Garmisch-Partenkirchen. Das Portfolio umfasst eine Gesamtfläche von über 18.000 Quadratmetern, verteilt auf vier Grundstücke zwischen 1500 und 8000 Quadratmetern. Insgesamt ist die Entwicklung von mehr als 150 Wohneinheiten vorgesehen.
Wie geht es mit Bauprojekten in Kulmbach und Hof weiter?
"Wir freuen uns, Pluta erneut mit unserem strukturierten, transparenten und revisionssicheren Transaktionsprozess zu unterstützen und die Grundstücke zu vermarkten", wird Marco Schlottermüller, Geschäftsführer der BGA Invest in der Pluta-Mitteilung zitiert. "Das bedeutet: Wir schreiben die Liegenschaften gegen Gebot aus und generieren so für den Auftraggeber werthaltige Kaufangebote, um für ihn das wirtschaftlich beste Ergebnis zu erzielen."
Die Projektstandorte seien für den Neubau von Wohnungen "sehr gut geeignet". Nach Auffassung der Kanzlei handelt es sich bei Bayreuth um einen wichtigen wirtschaftlichen und kulturellen Standort in Oberfranken - "mit stabiler Infrastruktur, einer Universität sowie einer konstanten Nachfrage nach Wohnraum". Garmisch-Partenkirchen ergänze das Portfolio als etablierter Wohn- und Erholungsort mit hoher Lebensqualität und knappem Flächenangebot. Zu den Projekten nennt die Sanierungskanzlei folgende weitere Details: