Bayreuth: Gymnasium schafft beliebte Skifahrten ab - "Zukünftig in vielen Schulen"
Autor: Erik Jasper
Bayreuth, Dienstag, 17. Januar 2023
Seit Jahrzehnten gehören Skilager zu den beliebtesten Unternehmungen an bayerischen Schulen. Nun schafft ein Bayreuther Gymnasium seine Skifahrten komplett ab. Der Direktor erklärt die Hintergründe der Entscheidung.
Das Bayreuther Gymnasium Christian-Ernestinum führt keine Skifahrten mehr durch. Schuld daran seien nicht die aktuellen Gefahren des Ski-Sports, sondern in erster Linie ein ganz anderer Grund.
Im Gespräch mit inFranken.de erklärt der Direktor der Bayreuther Schule die Hintergründe für das Aus. Er zeigt sich zugleich überzeugt, die beliebten Ausflüge gleichwertig ersetzen zu können.
"Kosten um fast 25 Prozent gestiegen": Bayreuther Gymnasium schafft Skifahrten ab
"Es gab einen Blumenstrauß an Gründen, die Gefährlichkeit des Ski-Sports war aber nicht zentral", erläutert Franz Eisentraut, Direktor des Bayreuther Gymnasiums. Vor allem ein anderer Aspekt stehe im Vordergrund: "Das Kostenargument ist nicht von der Hand zu weisen". Seit der Pandemie seien diese für Skifahrten pro Kind um fast 25 Prozent gestiegen. Schon vor dem Ukraine-Krieg habe so eine Fahrt über 600 Euro gekostet: "Kleidung, Handschuhe und andere Nebenkosten erhöhen diese Summe noch einmal."
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Dafür, dass diese Entscheidung nicht überall glücklich aufgenommen wurde, hat Eisentraut Verständnis. Den meisten Eltern seien aus ihrer Schulzeit eben vor allem die Abschlussfahrt und solche Skikurse in Erinnerung geblieben: "Der Grund, weshalb man sich so gerne daran erinnert, ist vor allem das Gemeinschaftserlebnis", so Eisentraut. Deshalb habe man die Skikurse nicht abgeschafft, sondern durch Alternativen ersetzt. Statt Skikursen veranstalte man für die Schüler jetzt beispielsweise eine Sommer-Sport-Woche.
Zudem verweist der Direktor darauf, dass es auch an anderen Schulen eine ähnliche Entwicklung gebe: "Wir werden Skikurse zukünftig in vielen Schulen nicht mehr sehen, was sowohl an den gestiegenen Kosten liegt, als auch an den guten Alternativen, bei denen das Gemeinschaftserlebnis genauso vorhanden ist."
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