Auf einen Sprung ins Felsenbad in Pottenstein
Autor: Robert Wagner
Pottenstein, Donnerstag, 09. Juli 2015
Auf die Plätze, fertig, nass! In Pottenstein gibt es eines der schönsten Naturbäder in Deutschland. Nicht nur deswegen lohnt sich ein Ausflug. Informationen, Bilder und eine Multimediareportage finden Sie im Artikel
Das Felsenbad Pottenstein macht seinem Namen alle Ehre. Majestätisch erhebt sich eine der ältesten Burgen in der Fränkischen Schweiz über Pottenstein. Das Felsenbad selbst ist in einem schmalen Tal gelegen. An einer Seite schießen schroffe Felsen in die Höhe. Mit der beeindruckenden Kulisse können nur wenige Bäder konkurrieren.
So galt das 1926 eröffnete Felsenbad schon bald als eines der schönsten seiner Art in Deutschland.Doch gab es auch schlimme Zeiten: Nachdem die dringend notwendige Renovierung in den 1970er Jahren an zu hohen Kosten scheiterte, war das Bad ab 1987 geschlossen. Ein 1999 gegründeter Förderverein versuchte dann, finanzielle Mittel für eine Renovierung aufzutreiben. Man fasste den Entschluss, das Bad, als bayerisches Pilotprojekt, zum Naturbad umzubauen. Seit dem Jahr 2001 erstrahlt es in neuem Glanz.
Das hat sich rumgesprochen.
Badegast Kurt Schnabel erzählt, dass das Bad unter der Woche oft fast leer ist. "Heute ist es natürlich sehr voll, aber unter der Woche ist es herrlich, da hat man das Bad fast für sich allein," erklärt er. Der 62-jährige Frankfurter muss es wissen. Seit vielen Jahren macht er mit seiner Frau in der Region Urlaub. "Wir freuen uns immer schon beim Wegfahren auf das nächste Mal", erzählt er.
Das erste Mal war er mit 16 Jahren in der Gegend. Mit seiner Schulklasse ging es damals zum Wandern nach Gößweinstein. Die erzwungene sportliche Betätigung hätte er damals nicht so toll gefunden - heute kommt er vor allem deswegen in die Gegend, erzählt Schnabel schmunzelnd.
Und: "Das Felsenbad ist das schönste Schwimmbad, das ich kenne." Schnabel und seine Frau bleiben deswegen oft den ganzen Tag hier - auch wenn die Gegend viel zu bieten hat. So beispielsweise die Sommerrodelbahn gleich auf der anderen Straßenseite. Auf zwei über einen Kilometer langen Strecken kann man dort alleine oder zu zweit den Berg hinuntersausen. Auch Kurt Schnabel macht das ab und zu - auch ohne Kinder.
Ohne Chemikalien
Heute ist es dafür aber zu heiß. Bei Temperaturen knapp an die 40 Grad tut Erfrischung Not. Da ist es schön, dass das Wasser angenehm kühl ist. Es stammt aus einer nahegelegenen Quelle, erzählt Pächterin Arnold. Alle zwei Tage werde das Badewasser komplett umgewälzt.
Da bei der Renovierung außerdem bepflanzte Filterbecken angelegt wurden, könne man auf den Einsatz von Chemikalien komplett verzichten. So werde das Badevergnügen noch angenehmer.
Im angeschlossenen Biergarten kann man, auch ohne Eintritt zu bezahlen, gut Essen und Trinken gehen. Besonders die Torten seien empfehlenswert, erzählt Badegast Schnabel. "Die bäckt meine Mutter selbst", erklärt Arnold stolz und schneidet ein Stück von der Schwarzwälder Kirschtorte ab.
Bei schönem Wetter hat das Felsenbad täglich von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 3,80 Euro Eintritt, Jugendlich kommen mit 2,50 Euro günstiger weg. Für Kinder unter 5 Jahren ist der Eintritt sogar kostenlos.
Doch der Preis ist mehr als gerechtfertigt. Es ist vor allem das einzigartige Flair des Bades, für dass sich ein Besuch lohnt. Dafür kann man auch die Fahrt tief in die Fränkische Schweiz in Kauf nehmen - zudem das Umland selbst schon wunderschön ist.
Weitere Informationen und Bilder finden Sie auch in unserer Multimediareportage, hier.