Arbeitsmarkt-Bericht für Bayreuth-Hof: Arbeitslosigkeit unter Vorkrisenniveau
Autor: Redaktion
Bayreuth, Dienstag, 30. November 2021
Die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof meldet, dass trotz winterlicher Witterung die Arbeitslosigkeit unter Vorkrisenniveau liegt. Außerdem geht auch die Langzeitarbeitslosigkeit wieder zurück - offene Stellen sind auf Rekord-Niveau.
„Trotz der winterlichen Einflüsse ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bayreuth-Hof weiter rückläufig. Sowohl bei der Anzahl der Arbeitslosen als auch bei der Arbeitslosenquote liegen wir nicht nur deutlich unter den Vorjahreswerten, sondern auch unter den Novemberwerten der Jahre 2018 und 2019“, sagt Agenturchef Sebastian Peine. Das teilt die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof mit.
Saisonüblich meldeten sich mehr Menschen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos als im Vormonat, insbesondere witterungsbedingt. Dennoch gab es gegenüber Oktober einen leichten Rückgang an Arbeitslosen. Von der aktuellen Entwicklung profitieren auch die Langzeitarbeitslosen. „Die Langzeitarbeitslosigkeit stieg seit Beginn der Corona-Pandemie kontinuierlich an, geht seit dem Herbst langsam wieder zurück und liegt nun insgesamt erstmals wieder leicht unter dem Vorjahreswert, jedoch weiter auf einem hohen Niveau,“ erläutert Peine.
Dabei ist der Rückgang insgesamt ausschließlich auf die Entwicklung im SGB III zurückzuführen, im Bereich der Jobcenter liegt der Wert weiterhin über dem Vorjahr. Nahezu die Hälfte der Langzeitarbeitslosen ist älter als 55 Jahre. Ebenfalls fast 50 Prozent verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung. Das zeigt, dass Arbeitssuchende und Arbeitslose über 50 es oft besonders schwer haben ein neues Beschäftigungsverhältnis zu finden. „Um dem hohen Fachkräftebedarf begegnen zu können, müssen wir alle Potentiale nutzen“, betont Agenturchef Peine.
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„Dazu brauchen wir eine neue Selbstverständlichkeit bei Arbeitgebern, dass gesuchte Fachkräfte auch in dieser Altersgruppe zu finden sind und ebenfalls eine Selbstverständlichkeit bei den Arbeitnehmern, dass auch in fortgeschrittenem Alter ein Neuanfang gelingen kann.“ Bei notwendigen Anpassungsqualifizierungen kann die Arbeitsagentur mit einem umfangreichen Hilfsangebot unterstützen.
11.707 Personen waren der Unterbeschäftigung zuzurechnen, 2.276 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigung bildet umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. So werden auch Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten, beispielsweise kurzfristig Arbeitsunfähige und Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik. Aktuell liegt die Zahl der Maßnahmeteilnehmer rund zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Die Arbeitskräftenachfrage war saisontypisch etwas geringer als im Oktober, aber weiterhin sehr dynamisch. Den Arbeitgeber-Services wurden 1.411 Stellen neu gemeldet, 80 weniger als im Vormonat aber 127 mehr als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn gingen damit 16.127 Vermittlungsaufträge ein. Gegenüber dem Vorjahrszeitraum ist das ein Plus von 3.767 Stellenmeldungen. Mit 7.921 offenen Stellen erreicht der aktuelle Bestand einen neuen Rekordwert.
Die Zahl der eingehenden Anzeigen für Kurzarbeit steigt wieder an. Nach aktuellen Hochrechnungen wurde im Oktober für 1.078 Personen Kurzarbeit angemeldet. Im November 2020 lag die Zahl bei 2.762, im November 2019 bei 654. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die realisierte Kurzarbeit in der Regel deutlich unter den vorsorglichen Anzeigen liegt.