Zweiter Bürgermeister von Zapfendorf tritt zurück

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Siegfried Bauer bei seiner Vereidigung als Zweiter Bürgermeister von Zapfendorf im vergangenen Jahr. Foto: Johannes Michel/Archiv
Siegfried Bauer bei seiner Vereidigung als Zweiter Bürgermeister von Zapfendorf im vergangenen Jahr. Foto: Johannes Michel/Archiv

Der Zweite Bürgermeister von Zapfendorf, Siegfried Bauer, war nach dem Fall Schneiderbanger stark eingespannt. Nun legt er sein Stellvertreteramt und das Mandat als Marktgemeinderat nieder. Zu den Gründen will er sich am Donnerstag äußern.

Als im Dezember 2014 der damalige Zapfendorfer Bürgermeister Matthias Schneiderbanger verhaftet wurde, kamen auf Siegfried Bauer ganz neue Aufgaben zu. Sieben Monate zuvor, im Mai, war er als Zweiter Bürgermeister vereidigt worden, und musste plötzlich Zapfendorf führen. Nun ist Bauer zurückgetreten. Er legt auch sein Amt als Marktgemeinderat nieder.

Lange Jahre war er Ortssprecher des Gemeindeteils Kirchschletten, 2014 wurde er dann Zweiter Bürgermeister von Zapfendorf. Siegfried Bauer ist nicht nur in Kirchschletten bekannt und geschätzt, das zeigten auch die Wahlergebnisse der Kommunalwahl 2014, bei der er als einer von zwei Gemeinderäten aus Kirchschletten in den Gemeinderat einzog. Auch in anderen Ortsteilen und Zapfendorf selbst erzielte er gute Ergebnisse. 19 der 21 Stimmen aus dem Gremium erhielt er dann bei seiner Wahl zum Zweiten Bürgermeister.
 


Einschnitt nach Untreuevorwürfen gegen Ersten Bürgermeister

Ein Einschnitt war der Dezember, als Matthias Schneiderbanger aufgrund von Untreuevorwürfen verhaftet wurde. Während gewöhnlich ein Bürgermeister-Stellvertreter nur in Urlaubszeiten aktiv wird oder bei Terminen die Vertretung übernimmt, kamen auf Bauer nun große Aufgaben zu. Er arbeitete im Rathaus zeitweilig ebenso wie ein "normaler" Bürgermeister, und das über Monate. Mit Sicherheit hatte er sich seinen Ruhestand anders vorgestellt. Nun, da mit Volker Dittrich ein neuer Bürgermeister in Zapfendorf im Amt ist, schien einem Übergehen zur Tagesordnung nichts im Wege zu stehen - Siegfried Bauer wäre der Zweite Bürgermeister geworden, der er selbst sein wollte: Ein Stellvertreter eben. Der Normalität kommt er nun mit dem Rücktritt zuvor. Da er sein Mandat als Marktgemeinderat niederlegt, kann er auch kein Zweiter Bürgermeister mehr sein.

Eine Stellungnahme wird Bauer nach eigenen Angaben bei der Sitzung des Marktgemeinderats am kommenden Donnerstag, 17. September, abgeben - telefonisch wollte er sich nicht weiter äußern. In der Sitzung wird direkt sein Nachfolger gewählt und vereidigt, als Marktgemeinderat wäre Dieter Rattelsdorfer Nachrücker der Liste des Vereinten Umlands.

Die Hintergründe für Bauers Rückzug sind somit noch unbekannt. Spekuliert wird in Zapfendorf dennoch: Für Überraschungen sorgte schon kurz vor der Stichwahl zum neuen Bürgermeister Mitte Juli eine an die Öffentlichkeit gelangte E-Mail eines Verantwortlichen des Vereinten Umlands an den CSU-Fraktionsvorsitzenden Christopher Rosenbusch, aus der ein Angebot hervorging: Der CSU-Ortsverband solle Kandidat Klaus Lachmann bei der Stichwahl unterstützen, und erhalte im Gegenzug dafür den Posten des Zweiten Bürgermeisters.

Der Absprache-Versuch schien damals hinter Bauers Rücken abzulaufen, und Rosenbusch wies "eine mögliche Verknüpfung einer Unterstützung des Kandidaten Lachmann mit der Besetzung des Postens des Zweiten Bürgermeisters" zurück. Bleibt also der Donnerstag, um mehr und aus berufenem Munde über die Hintergründe des Rücktritts Bauers zu erfahren.