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Zwei Brücken für die Baunach


Autor: Sebastian Martin

Baunach, Sonntag, 22. November 2015

Die Arbeiten an der historischen Baunach-Brücke gehen voran. Ende Dezember soll die Sanierung abgeschlossen sein. Im Anschluss beginnt ab Frühjahr 2016 der Bau der Fußgängerbrücke, die parallel zum alten Bauwerk verlaufen soll.
Die alte Brücke über der Baunach wird noch saniert. Da später der Gehweg entfällt, ist eine Fußgängerbrücke geplant, die das historische Bild des alten Bauwerks laut den Planern nicht stören soll. Grafik: Stadtplanungsbüro RSP


Sie ist in der ersten Dringlichkeitsstufe des Ausbauprogramms für Kreisstraßen enthalten: Die Sanierung der Bahnhofstraße durch Baunach. Herzstück der ganzen Maßnahme ist die alte Baunach-Brücke. Der TÜV konnte das marode Bauwerk statisch längst nicht mehr einstufen - so schlecht war sein Zustand. Zuletzt war nur noch eine Überfahrt für bis zu 16 Tonnen schwere Fahrzeuge möglich. Deshalb mussten die 40-Tonner aus dem Industriegebiet Umwege fahren. Seit Juni nun wird die Brücke aufwändig im Auftrag des Landkreises, der Baulastträger ist, saniert.


Sanierung kostet 700 000 Euro

"Eine Brücke wird in der Brücke gebaut", erklärt Michael Dotterweich vom kreiseigenen Tiefbau. Denn das alte Bauwerk ist denkmalgeschützt. Die Sanierung findet also im Kern statt, die Hülle außen bleibt erhalten.
Vor kurzem wurde die Baustelle im Bau- und Wirtschaftsausschuss des Kreises vorgestellt.

Dabei wurde noch einmal deutlich: Der Zeitplan steht. Auch ein Zelt, das derzeit die Brücke überspannt, soll den Fortgang der Arbeiten unabhängig vom Wetter machen. Somit wird die alte Brücke, die rund 700 000 Euro kostet, Ende Dezember fertig saniert - die zirka 350 000 Euro teure Behelfsbrücke, über die derzeit der Verkehr rollt, wieder abgebaut sein.


Ein besonderer Fußgängersteg

An der Stelle entsteht dann ein völlig neues Bauwerk: Die Fußgängerbrücke, die Ralph Stadter vom Bayreuther Planungsbüro RSP im Ausschuss präsentierte. Das Büro gewann den Gestaltungswettbewerb bereits im Sommer. Die Form ist interessant: Die Brücke schwingt gegenüber der alten Sandstein-Brücke nach Süden hin aus, erklärte Stadter. Damit sei es möglich, die Brücke vom Fußgängerweg zu betrachten. Der neue Baukörper soll sich gegenüber dem alten zurückhalten.

Zum ehemaligen Jagdschloss hin, wo es etwas beengter zugeht, soll sich auch der gut 30 Meter lange Steg verjüngen, zum Bahnhof hin, soll er breiter werden, um die Grünfläche am Ostufer der Baunach zu nutzen, so die Idee der Planer.

"Der Steg wird auf jeden Fall eine Bereicherung für Baunach", ist sich Bürgermeister Ekkehard Hojer (CBB) sicher. Doch wird das Ortsbild nicht nur mit der Brücke verändert, die innerhalb von rund sieben Monaten Bauzeit bis Oktober 2016 fertig sein soll. Südlich davon wird die Baunach eine Aussichtsplattform erhalten. Neben der Fahrbahnsanierung wird die Bahnhofstraße umgestaltet: Auf der Ostseite soll ab 2017 unter anderem eine Allee enstehen.

Für die Seitenbereiche der Kreisstraße ist die Stadt Baunach zuständig, einen Teil der Kosten für den insgesamt rund 900 000 Euro teuren Fußgängersteg muss somit die Stadt tragen, schließlich entfällt der Gehweg auf der alten Brücke.

Die Kommune hat außerdem, wie bereits berichtet, im Rahmen der Bedarfsmeldung der Städtebauförderung über eine Millionen Euro angemeldet, um unter anderem den Bau der neuen Baunach-Brücke sowie die Gestaltung der Randbereiche der Bahnhofsstraße schultern zu können.