Ämtergebäude an der Regnitz: Zur Sandkirchweih ohne Gerüst
Autor: Jutta Behr-Groh
Bamberg, Mittwoch, 25. Mai 2016
Den Bilderbuchblick vom Kranen zum Michelsberg trübt seit Wochen ein Baugerüst am Fluss. Nach der Sandkirchweih wird es noch viel größer.
Noch ist es ein kleines Gerüst, das man beim Blick vom Kranen auf die andere Seite der Regnitz erblickt. Es steht an der Nordost-Ecke des ehemaligen Dominikanerklosters, jenem das Stadtbild am Fluss prägende, lang gestreckte Gebäude mit seiner rosafarbenen Fassade.
Das Gerüst markiert den Beginn einer Sanierung von Dach und Tragwerk, die sich über mehrere Jahre erstrecken wird. Haus- und Bauherr in Personalunion ist Jürgen König, der Leiter des Staatlichen Bauamtes. Das frühere Kloster ist seit den 1980er Jahren Behördensitz: Neben dem Staatlichen Bauamt ist dort eine Außenstelle des Wasserwirtschaftsamtes Kronach untergebracht.
Elf Bauabschnitte bis 2018
Die Dachsanierung wird in elf Schritten erfolgen und bis ins Jahr 2018 dauern. Unübersehbar dürfte das Gerüst am Einzeldenkmal ab September werden, also nach der Sandkirchweih. Dann soll der größte Teil der Flussseite eingerüstet werden. Noch vor zur Sandkirchweih, die heuer am 25. August beginnt, sollen die Arbeiten an der jetzt eingerüsteten Ecke fertig sein. "Dann verschwindet das Gerüst in den Innenhof", kündigt König an.
Das ehemalige Klosterdach hat kein geringerer als der bekannte fränkische Barockbaumeister Dientzenhofer nach Plänen des damals nicht minder namhaften Architekten Balthasar Neumann gebaut. Mehr als 280 Jahre später weist es offenbar einen erheblichen Sanierungsbedarf auf.
Nach Angaben des Behördenchefs haben in der Vergangenheit aufgeschobene Reparaturen zu vielen kleinen Undichtigkeiten geführt und die Schäden begünstigt, die jetzt behoben werden sollen. Man hat sich laut König jetzt zu einer grundlegenden Sanierung entschlossen - in der Hoffnung, die nächsten Jahre und Jahrzehnte Ruhe zu haben. So soll das Dach bei dieser Gelegenheit auch gleich neu eingedeckt werden.
Die veranschlagten Kosten beziffert der Chef des Staatlichen Bauamts auf mehr als zwei Millionen Euro. Er bereitet die Beschäftigten - die Dachbaustelle wird bei laufendem Betrieb abgewickelt - und Nachbarn des Ämtergebäudes auf einiges an Lärm und Erschütterungen vor.