Zum Surfen in die Regnitz? OB-Kandidaten stellen ihre architektonischen Visionen für Bamberg vor
Autor: Markus Klein
Bamberg, Freitag, 28. Februar 2020
Wir haben die OB-Kandidaten nach ihren Ideen für bauliche Verschönerungen gefragt. Die Vorschläge reichen von Grünflächen, Toiletten und Mülleimern bis hin zu Eisflächen und einer Surfer-Welle in der Regnitz.
In unserer Facebook-Gruppe "Was braucht Bamberg?" wird viel darüber diskutiert, wie die Stadt architektonisch verschönert werden kann. Darauf aufbauend haben sich die OB-Kandidaten zu folgender Frage Gedanken gemacht: Was würden Sie gerne umsetzen - und wo - , um Bamberg noch schöner und lebenswerter zu machen?
Daniela Reinfelder (BuB): Alle von den Bürgern gewünschten "kleinen Dinge", wie zusätzliche Toiletten und Mülleimer, öffentliche Sportgeräte, Trinkwasserbrunnen an der Erba und für Schulen sind von mir beantragt und werden umgesetzt.
Bleibt die Eisfläche. Die sollte es auf jeder Wiese in jedem Stadtteil künftig geben. Darüber hinaus müssen alle Bushaltehäuschen und die Fassaden der öffentlichen Gebäude begrünt werden. Bamberg braucht außerdem eine Seilbahn, um den Westen vom Laubanger über Gaustadt am Michaelsberg vorbei bis hinauf zum Klinikum zu erschließen, ohne Natur zu zerstören und Menschen zu belasten. Die Idee, dass man in die Seilbahn kleine Elektrobusse einhängen kann, begeistert mich. Bamberg braucht vor allem weiterhin begeisterte Menschen, die mit anpacken, um unsere Stadt weiter voran zu bringen.
Claudia John (FW): Der Ansatz muss hier sein: Bürgerbeteiligung. Deshalb finde ich es schwierig, eine große bauliche Veränderung vorzuschlagen. Es muss aber immer der ökologische Faktor eine Rolle spielen: Ist es nachhaltig? Wie ist der Flächenverbrauch? Dieses Thema wäre ein geeignetes Beispiel für das Bürgerlabor. Kleinere Veränderungen sind für mich schnell umsetzbar: Sitzgelegenheiten müssen ausgebaut werden. Jedoch muss klargestellt werden, dass nicht nur der Bereich der Innenstadt im Fokus stehen darf, sondern alle Stadtteile profitieren. Nur attraktiv gestaltete Quartiere sind lebenswert.
Zwei große Projekte, die aber auch nur mit den Bürgern gestaltet werden können, wären eine Verschönerung und effektive Gestaltung des Maxplatzes, sowie ein sinnvoll gestalteter Regionaler Omnibusbahnhof.
Christian Lange (CSU): Schon immer haben die Bamberger Wert auf Lebensqualität gelegt: Sie haben die Kulturlandschaft um den Michelsberg gestaltet, Plätze mit Brunnen versehen sowie Hain und Volkspark errichtet. Doch auf diesen Lorbeeren dürfen wir uns nicht ausruhen! So habe ich eine Spielplatzoffensive gestartet. Meine Fraktion und ich haben die Aktion "einen Baum für jedes neu geborene Kind" ins Leben gerufen. Dazu kamen der Mehrgenerationenpark auf der Erba, die Skateranlage unter der Heinrichsbrücke und der Work-Out-Park an der Festwiese. Es stehen mehr Ruhebänke in der Stadt und "Reverse Graffiti" verschönern die Untere Brücke.
Es bleibt jedoch großer Handlungsbedarf - etwa bei öffentlichen Toiletten. Die Zollnerstraße wollen wir begrünen und am Troppauplatz wieder eine Eisfläche spritzen. Am Maxplatz wünsche ich mir einen Brunnen und Spielgeräte für Kinder. Die Lange Straße will ich zum Vorzeigeprojekt machen - mit ebenerdigem Ausbau, mehr Freischank- und Gehwegflächen, Grünzonen, Bänken und offenen Bücherschränken.