Zapfendorfer "Schandflecke" mausern sich
Autor: Johannes Michel
, Freitag, 09. Juli 2010
Bahnhofstraße und Bahnhofsplatz erhielten im Zuge der Städtebauförderung ein neues "Gesicht".
Vorher war es keine Zierde", sagte Stadtplaner Leonhard Valier. Und das trifft auch die Meinung vieler Zapfendorfer Bürger, die bei der Einweihung am Freitag mit dabei waren. Nicht nur die Einwohner von Zapfendorf, sondern auch Pendler, die mit dem Zug häufig an Zapfendorf vorbei fuhren, kannten Bahnhofstraße und Bahnhofsplatz als "Schandfleck". "Optisch ist die neue Bahnhofstraße sehr gut gelungen", meinte etwa Gerda Daum, ehemalige Vorsitzende des Zapfendorfer Obst- und Gartenbauvereins.
Bei der Feierstunde am Nachmittag erläuterte Bürgermeister Josef Martin den Ablauf des gesamten Projektes. Die ersten Anträge für die Städtebauförderung der Maßnahme datieren bereits aus dem Jahr 2005, wurden damals - wie auch für 2006 - aber abgelehnt. Erst für das Jahr 2007 hatte der Antrag Erfolg, ebenso wurden in den Jahren 2008, 2009 und 2010 Förderbeträge bewilligt. Die konkrete Planung übernahm im November 2007 das Büro Wittmann, Valier und Partner aus Bamberg.
Nach langen Verhandlungen mit Vertretern der Deutschen Bahn wurden die Planungen Ende 2008 dem Marktgemeinderat vorgestellt. Die Bauarbeiten begannen im Sommer 2009, Bauabnahme war am 5. Juli 2010.
Kosten: 690 000 Euro
Die Gesamtkosten beliefen sich auf 690 000 Euro, davon allein 176 000 Euro für Grunderwerb. Die Gemeinde Zapfendorf musste insgesamt 360 000 Euro aus Eigenmitteln stemmen, der Rest (knapp 48 Prozent) waren Zuwendungen durch die Fördermaßnahmen. Bürgermeister Martin bedankte sich bei allen an dem Projekt Beteiligten und übergab Bahnhofsplatz und Bahnhofstraße offiziell an die Bürger. Stadtplaner Leonhard Valier sprach vor allem über das Ziel, den Platz als "Knotenpunkt der Gemeinde" zu gestalten. Dies sei durch die ruhige rechteckige Form gelungen. Durch das Prinzip des "shared space" seien Verkehrsregelungen auf dem Platz nicht notwendig, Fußgänger, Rad- und Autofahrer nutzen einen gemeinsamen Raum.
Es gibt auch kritische Stimmen
Ein paar kritische Stimmen waren dennoch zu hören. Einige Bürger sind mit den verwendeten Steinen auf dem Bahnhofsplatz nicht zufrieden und befürchten auf Grund der glatten Oberfläche wenig Halt im Winter. Und auch die gepflanzten Bäume stünden zu eng, meinte Gerda Daum. Dennoch hat Zapfendorf eine schöne Ecke mehr - und zudem mit dem neuen Hartplatz eine gut Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, sich in Sachen Basketball und Fußball fit zu halten - und durch viel Training "vielleicht eines Tages doch Spanien zu besiegen", wie Regierungspräsident Wenning ergänzte.