Woher kommt eigentlich Stress?
Autor: Theresa Schiffl
Bamberg, Montag, 17. Juni 2019
Schule, Hausaufgaben erledigen, Freunde treffen, Fußball- oder Reittraining: Und das an einem Tag. Puhh... Das kann schon mal stressig und hektisch werden. Wie man dann trotzdem cool bleibt, weiß Professor Jörg Wolstein.
Stell dir vor, du gehst durch einen tropischen Wald in Indien. Es wird langsam dunkel und dann plötzlich erscheinen vor dir auf dem Weg zwei gelbe, funkelnde Augen. Vor dir steht ein Tiger. Huch! Was machst du jetzt, denkst du dir etwas ängstlich.
Tiger sorgt für Stress
"Anhand von diesem Beispiel lässt sich Stress sehr gut erklären. Was würdet ihr in der Situation machen?", fragt Professor Jörg Wolstein die Mädchen und Jungen während der dritten Vorlesung der Kinder-Uni. Er arbeitet an der Fakultät für Humanwissenschaft.
"Ich würde weglaufen", meint ein Junge. Ein Mädchen erwidert: "Ich glaube, das ist keine gute Idee. Vielleicht sieht mich der Tiger dann als Beute. Ich würde ganz langsam von ihm weggehen." Weitere Vorschläge waren sich tot zu stellen und sich einfach gar nicht zu bewegen.
"Das sind schon einige gute Vorschläge, was man in so einer Situation machen kann", sagt Wolstein.
Wie sich Stress auf den Körper auswirkt, zeigt der Professor an Balu dem Bären. Er bittet ein Mädchen zu sich auf die Bühne, die dem Bären jetzt ein Hörrohr an das Herz halten darf. Ein ruhiger, gleichmäßiger Herzschlag ist zu hören.
"Jetzt halte das Hörrohr doch bitte noch an den Bauch von Balu", sagt Wolstein. Aktive und grummelnde Magengeräusche sind im Bauch des Bären zu hören. "Balu verdaut gerade wohl noch etwas Honig. Aber so hört sich ein Magen im Normalzustand an."
Die Kinder sollen am Geräusch des Herzschlags erraten, wann Balu Stress hat. Zunächst schlägt das Herz noch langsam, nach wenigen Sekunden wird das rythmische Wummern jedoch immer schneller und die Kinderhände schießen nach oben: Jetzt hat Balu Stress.