Wölfel bleibt Zweiter Bürgermeister
Autor: Werner Baier
Litzendorf, Donnerstag, 08. Mai 2014
Die Entscheidung erfolgte knapp mit zehn zu neun Stimmen. Der Gemeinderat von Litzendorf startet mit einer Anhebung des Sitzungsgelds in die neue Amtsperiode.
Es ist selten, dass durch den Gemeinderat ein glatter Riss geht, ausgerechnet bei der Wahl des Zweiten Bürgermeisters brach er auf. Bei zwei Enthaltungen siegte mit zehn zu neun Stimmen Klemens Wölfel (SPD) gegen den Kandidaten der CSU-Fraktion, Georg Hollfelder. Der ungeteilte Beifall, mit dem die Glückwünsche von Erstem Bürgermeister Wolfgang Möhrlein an seinen alten und neuen Stellvertreter begleitet wurden, lässt aber vermuten, dass die Litzendorfer Räte weiterhin den gesunden Menschenverstand übers Parteibuch stellen werden.
Weitere Beschlüsse der konstituierenden Sitzung wurden denn auch einstimmig gefasst - bis auf einen: Drei Gemeinderäte aus den Fraktionen der Grünen und der CWV wollten nicht, dass Klemens Wölfel auch zum Eheschließungs-Standesbeamten bestellt werden soll.
Einig war sich der Gemeinderat, nur einen weiteren Bürgermeister zu wählen, nachdem die neuen Mitglieder Anja Fleischmann (Grüne), Wolfgang Heyder (SPD) und Richard Kaiser (Christliche Wählervereinigung) vereidigt worden waren. Als Fraktionsvorsitzende (und Stellvertreter) fungieren bei der CSU Herbert Schütz (Georg Hollfelder), bei der SPD Franz-Josef Schick (Klemens Wölfel), bei den Grünen Georg Lunz (Alfons Schlaug) und bei der CWV Claudia Beuer-Dworazik (Peter Schott).
Grüne weiter mit einem Sitz
Die CWV-Fraktionssprecherin erklärte sich bereit, ihre Arbeit als Jugendbeauftragte des Gemeinderats fortzusetzen, was der Gemeinderat einmütig billigte. Statt Senioren- und Behindertenbeauftragte zu berufen, wurde beschlossen, für diese Aufgabenbereiche einen gemeinsamen Beirat zu bilden. Als dessen Verbindungsmann zum Gemeinderat wurde Raimund Köhler (CSU) berufen. Die bisherige Seniorenbeirätin Sandra Herbst (CSU) sagte aus beruflichen Gründen ab. Sie will aber beim Übergang in das neue Betreuungssystem behilflich sein. Georg Lunz soll weiterhin die lokale Agenda 21 und deren Arbeitskreise leiten. Er stellte dies allerdings unter den Vorbehalt einer Aufwandsentschädigung.
Zuvor hatte Lunz vergeblich versucht, für die Grünen einen zweiten Platz in den Ausschüssen des Gemeinderates zu erreichen. Dazu wäre es erforderlich gewesen, die Anzahl der Ausschussmitglieder von acht auf zehn zu erhöhen, ergab die Berechnung nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren. Dies wollte die Mehrheit nicht. So bleibt es bei "8-er Ausschüssen", in denen die CSU vier, die SPD zwei, Grüne und CWV je einen Sitz erhalten. Hinzu kommt jeweils Bürgermeister Möhrlein (CSU), der aber gleich Entwarnung gab: Parteipolitisch motivierte Kampfentscheidungen werde es wohl weiterhin so gut wie nicht geben.
Schließlich genehmigte sich der Gemeinderat noch die Erhöhung des Sitzungsgeldes und der Entschädigung für die Teilnahme an Fraktionssitzungen von 20 auf 25 Euro. Das liege im Landesvergleich an der Untergrenze, rechtfertigte Franz-Josef Schick den Aufschlag.
Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses werden mit zwölf Euro pro Stunde entschädigt.