Wo gelangen Keime in Hallstadts Trinkwasser?
Autor: Anette Schreiber
Hallstadt, Donnerstag, 23. August 2018
Die Stadt Hallstadt weiß nicht weiter und zieht nun bei der Suche nach den Ursachen für die Wasserverkeimung Hilfe von außen hinzu.
Seit letzter Woche müssen die Menschen in Hallstadt und Dörfleins ihr Trinkwasser abkochen. Sicherheitshalber auf Anordnung des Gesundheitsamtes, weil eben schon wieder einmal Keime im städtischen Trinkwasser gefunden worden waren. Schon etliche Male gab es diese Vorkommnisse in den vergangenen Jahren. Sicherheitshalber wird dem von der FWO (Fernwasser Oberfranken) bezogenen Trinkwasser bei der Einspeisung ins Hallstadter Leitungsnetz Chlor zugesetzt. Das soll bekanntlich Keime abtöten.
Chlorung seit November
Seit Ende November wird jedenfalls gechlort. Aus technischen Gründen, so die Stadtverwaltung, kann die Konzentration aber nicht an allen Stellen gleich hoch und gleich effizient sein. Das Leitungsnetz der Stadt erstrecke sich schließlich über eine Länge von 60 Kilometer. Teile davon stammen noch aus den 40er und 50er Jahren, dabei handle es sich um gusseiserne Rohre. Diese werden, wie aktuell rund um den Marktplatz, sukzessive durch moderne Kunststoffrohre ersetzt. Zur Sanierung des Netzes gehört auch die Sanierung des Hochbehälters am Kreuzberg, die in Kürze beginnt. Am städtischen Netz sind gut 2200 Abnahmestellen angeschlossen. Diese werden nach und nach überprüft.
Zur Mittwoch-Stadtratsitzung hatte die SPD nun einen Sachstand in Sachen Wasser beantragt, den die Stadtverwaltung, so Bürgermeister Thomas Söder (CSU), sowieso gegeben hätte, wie Söder hervorhob. "Dieses Thema bewegt uns ja." Deswegen waren auch die fürs städtische Trinkwasser zuständigen Mitarbeiter in der Sitzung erschienen: Wasserwart Christoph Pröll, sein Stellvertreter Daniel Böhm sowie Christian Seelmann und vom technischen Bauamt Oliver Funk.
Heiko Nitsche (SPD) befand, es werde schon viel zu lange gechlort, was auf Dauer so nicht sein und bleiben könne. Auf diverse Nachfragen war zu erfahren, dass es sich bei der Verkeimung um solche Keime handele, die von Oberflächenwasser stammen, also etwa aus Zisternen oder auch aus Brunnen; sie können aber auch über defekte Rohre eingedrungen sein. Nur sei derzeit im Stadtgebiet kein Rohrbruch bekannt.