Wie geht's weiter mit der Sandkerwa?
Autor: Sabine Christofzik
Bamberg, Dienstag, 29. Sept. 2015
Die Sandkerwa Veranstaltungs GmbH musste heuer erstmals ein Sicherheitskonzept erstellen und umsetzen. Welche Erfahrungen gemacht wurden und wie für die Zukunft geplant werden soll, darum geht es am Mittwoch im Stadtrat.
Ein Blick nach oben hat genügt. Auch den Sandkerwa-Besuchern, die keinen Bezug zu Bamberg haben, ist etwas aufgefallen: die Länge des Kirchweihbaums neben der Elisabethenkirche - oder besser: die Kürze.
Gefragt wurde und gespottet. "Aus Sicherheitsgründen", lautete die Antwort derer, die von der Säge-Aktion beim Aufstellen gelesen oder gehört hatten. Oft kombiniert mit dem Nachtrag "Angeblich!"
Den wenigsten auswärtigen Feiernden war bewusst, dass die Sandkirchweih 2015 nur mit eine - erstmals geforderten - Sicherheitskonzept hatte stattfinden dürfen. Die Unklarheit, wer dadurch entstehende, zusätzliche Kosten schultern muss, hatte im Vorfeld der Großveranstaltung bei Bürgerverein und Sandkerwa Veranstaltungs GmbH für großen Unmut gesorgt.
Wie geht es weiter mit der Sandkirchweih? Mit dieser Frage beschäftigt sich am Mittwoch der Stadtrat. Es geht vor allem auch darum, wie die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben die Veranstaltung heuer bewertet haben. Die Einsatzbilanzen von Polizei und Sanitätsdienst sind auf www.infranken.de zusammengefasst.
Nur eine Übergangslösung
Die Bamberger Sandkerwa GmbH und Gisela Bosch als Vertreterin des Bürgervereins IV. Distrikt hatten in der Vorbereitungsphase mehrfach darauf hingewiesen, dass die Organisatoren mit der Erstellung und Umsetzung des Sicherheitskonzepts an ihre Leistungsfähigkeit gestoßen sind.Die finanzielle Unterstützung, die der Stadtrat in diesem Zusammenhang gewährt hat, wurde nur als eine Übergangslösung für das Jahr 2015 akzeptiert. Für die Zukunft erwarten die Organisatoren, dass die Stadt Bamberg einen Teil der Verantwortung für die Sandkerwa übernimmt.
Umgekehrt bestehen auch Anforderungen der Sicherheitsbehörden an die Organisation der Sandkerwa. So hat es das Ordnungsamt zusammengefasst, so ist die Ausgangslage für die Diskussion der Räte.
Am 10. September hat ein erstes Gespräch zwischen Stadtverwaltung und der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH (BSV) stattgefunden. Festgehalten wurde, dass die BSV weiterhin Alleinveranstalterin der Sandkerwa sein will.
Gleichzeitig wünschen sich die Organisatoren mehr Unterstützung durch die Stadt, besonders in finanzielle Hinsicht. Konkret angesprochen wurden die Kosten für die Lautsprecheranlage und die Erstellung eines professionellen Sicherheitskonzepts.
Um Klarheit zu haben, will die BVS die Auflagen für die Sandkerwa 2016 bis spätestens Jahresende kennen - auch um entscheiden zu können, ob sie von der GmbH zu schultern sind.
"Wir müssen planen können"
"Wir müssen konkret planen können", sagt Bürgervereinsvorsitzende Gisela Bosch. "Denn wir schicken den Standbetreibern die Verträge immer schon im Januar. Das Problem heuer war, dass die Verträge längst draußen waren, als die Sicherheitsauflagen kamen. Mit dem Sicherheitskonzept, so wie es heuer umgesetzt wurde, sind die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben noch nicht zufrieden. Wir müssen jetzt erstmal abwarten, welche Weiterentwicklung sie fordern werden."In der ersten Oktober-Hälfte ist ein Gespräch zwischen der Sandkerwa Veranstaltungs GmbH und Vertretern der Polizei, der Feuerwehr und des Ordnungsreferats der Stadt vorgesehen.
Einer der zentralen Punkte im Sicherheitskonzept 2015 war die Installierung einer Lautsprecheranlage, über die
Das Projekt Lautsprecheranlage
Im Fall einer Gefahr die Besucher der Sandkerwa in den von den Sicherheitsbehörden festgelegten Einsatzabschnitten gezielt informiert werden.Damit soll vermieden werden, dass nicht Gäste in Bewegung gesetzt werden, die an ihrem Aufenhaltsort sicher sind. Andere Kerwabesucher sollen dagegen vom Schadensereignis weggeleitet werden können, um Raum für die Zufahrt von Einsatzfahrzeugen zu schaffen, geht aus den Ausführungen des Ordnungsreferats zum Thema Projektierung der Lautsprecheranlage hervor.
Eine Baiersdorfer Firma wurde mit der Projektierung der Anlage beauftragt. Am Sandkerwa-Donnerstag, am Freitag und am Samstag wurden Probedurchsagen gemacht.
Die Testergebnisse wurden in Fragebögen erfasst und dem Unternehmen übergeben. Ziel des Projekts ist die Erstellung eines Ausschreibungstextes für eine technisch einwandfrei dimensionierte Lautsprecheranlage, die entweder gekauft oder geliehen werden soll. Nach Schätzung der Stadtverwaltung könnte der Kaufpreis bei rund 100 000 Euro liegen.