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Wie die Geschichte ein Gesicht erhält


Autor: Andrea Spörlein

Strullendorf, Mittwoch, 18. Juli 2018

Die Gemeinde Strullendorf und der Heimatkundliche Verein Zeegenbachtal erhielten für die Rettung eines kleinbäuerlichen Anwesens die Denkmalschutzmedaille.
Bei der Preisverleihung in München (von links): Strullendorfs Bürgermeister Wolfgang Desel, Michael Müller und Karl Körner vom Heimatkundlichen Verein Zeegenbachtal und Adalbert Mößner vom Landratsamt Bamberg.Andrea Spörlein


"Denkmalpflege gibt unserer Vergangenheit eine Zukunft" - Staatsministerin Marion Kiechle zeichnet die Gemeinde Strullendorf und den Heimatkundliche Verein Zeegenbachtal mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille aus

Mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille würdigen das Landesamt für Denkmalpflege und das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunstaußergewöhnliche Leistungen im Bereich der Denkmalpflege. Zu den 30 Preisträgern in diesem Jahr gehören auch die Gemeinde Strullendorf und der Heimatkundliche Verein Zeegenbachtal.

Marion Kiechle (CSU), Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, überreichte Urkunde und Medaille im Rahmen eines Festakts im Landesamt für Denkmalpflege in München. Sie dankte allen Preisträgern für ihr ehrenamtliches Engagement und betonte, wie wichtig es sei, insbesondere kleinere Denkmäler zu erhalten, denn auch diese "geben der Geschichte ein Gesicht".


Wieder mit Leben erfüllt

Das kleinbäuerliche Anwesen in der Strullendorfer Schulgasse 2 konnte dank des unermüdlichen Einsatzes des Heimatkundlichen Vereins Zeegenbachtal gerettet werden. Gehört es doch zu den wenigen Gebäuden, die den großen Brand in Strullendorf von 1796 überstanden haben.
Nicht nur die Rettung des Wohnstallhauses mit Scheune, Holzlege und Waschhaus gelang, die Vereinsmitglieder sorgen darüber hinaus dafür, dass das Anwesen wieder mit Leben erfüllt wird.

Dabei wollte man von Anfang an kein weiteres Bauernmuseum führen. Vielmehr ist es dem Team um Karl Körner und Michael Müller wichtig, Besuchern vor Augen zu führen, wie der Alltag unserer Vorfahren ausgesehen haben könnte. Gerne zeigt der Verein das Anwesen auch Schulklassen und anderen Gruppierungen, ist Gastgeber für das Kennenlern-Café und lädt immer wieder zu Sonderausstellungen ein.


Die Geldgeber

Dabei war die Instandsetzung des Bauernhofs im Strullendorfer Gemeinderat nicht unumstritten. Die Realisierung des Projekts gelang auch durch die Unterstützung von Kreisheimatpfleger Wolfgang Rössler und von Annette Faber vom Landesamt für Denkmalpflege. Neben der Gemeinde Strullendorf stellten die Städtebauförderung, die Oberfrankenstiftung, die Sparkassenstiftung und die Denkmalpflege die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung.

Strullendorfs Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) freute sich sehr über die Auszeichnung und würdigte das Engagement des Heimatkundlichen Vereins. Nur dadurch konnte die Gemeinde Strullendorf "ein wichtiges Zeugnis bäuerlicher Kultur in der Mitte der Gemeinde retten und für die Nachwelt erhalten".

Für den Landkreis gratulierte Adalbert Mößner, Technischer Leiter bei der Unteren Denkmalschutzbehörde, dem Strullendorfer Bürgermeister und der Vorstandschaft des Heimatkundlichen Vereins und überreichte Geschenke.