Wernsdorf/Viereth: Reifenschlitzer-Serie bei "Basel Reisen" - Polizei ermittelt wieder
Autor: Tobias Utz
Wernsdorf, Montag, 25. November 2019
Treibt im Bamberger Umland ein Reifenschlitzer sein Unwesen? Bereits mehrere Vorfälle kaputter Reifen beschäftigen ein fränkisches Busunternehmen, das vor allem Menschen mit Behinderung befördert. Nun nimmt die Polizei ihre Ermittlungen wieder auf.
Update, 25.11.2019: Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wieder
Die Polizei Bamberg-Land und die zuständige Staatsanwaltschaft haben ihre Ermittlungen im Fall wiederaufgenommen: Die Beamten wurden durch die Facebook-Veröffentlichung des Unternehmens und die Berichterstattung von inFranken.de, auf den zweiten und dritten Vorfall an Fahrzeugen der Firma "Basel Reisen" aufmerksam.
Derzeit prüfen die Behörden, wie hoch die entstandene Gefährdung durch die Manipulation an den Reifen einzuschätzen ist. Das sagte ein Sprecher der Polizei zu inFranken.de.
Aktuell liegen der Polizei keine Hiweise auf ein konkretes Schlitzen an den Reifen vor. Eher handelt es sich um ein sehr spitzes Werkzeug, das der oder die Täter benutzt haben.Weiterhin werden Zeugen in diesem Fall gesucht: Die Beamten sind weiterhin unter 0951/9129-310 erreichbar.
Erstmeldung, 19.11.2019: Manipulierte Reifen bei Busunternehmen im Kreis Bamberg
Bereits drei Vorfälle aufgeschlitzter Reifen verzeichnet das Busunternehmen "Basel Reisen" aus dem oberfränkischen Viereth bei Bamberg. Erst kürzlich fiel den Mitarbeitern zum wiederholten Mal auf, dass sowohl der vordere als auch der hintere Reifen auf der rechten Seite eines Transporters manipuliert wurden - neben dem Schaden stellt ein anderer Aspekt das größere Problem dar: Dass die Reifen massiv an Luft verloren, bemerkte der Fahrer jeweils erst während der Fahrt. Der voll besetzte Achtsitzer konnte in allen Fällen einem Unglück entgehen, wie Martina Basel inFranken.de erzählt.
Weil die Manipulation eine Gefahr für Leib und Leben darstelle, wandte sich das Unternehmen nun via Facebook direkt an den Manipulator. Im Statement heißt es: "Wem auch immer Sie mit dieser Tat Schaden zufügen möchten - Sie gefährden durch ihr Verhalten die Gesundheit und das Leben von Menschen!!"
Im Sprinter werden täglich rund 15 Menschen befördert, viele davon sind Kinder. Dabei handelt es sich vor allem um Menschen mit Behinderung. "Wir können ja nicht vor jeder Fahrt die Reifen überprüfen", sagt Basel. Die Reifen seien jeweils seitlich durch ein "sehr dünnes Werkzeug" angestochen worden, so dass ein Schaden nicht unmittelbar zu sehen gewesen sei. "Wir haben sogar überlegt, ob wir das Fahrzeug überwachen lassen", gibt sie zu. Es könne ja schließlich nicht sein, dass die Reifen jedes Mal platt gewesen seien. Basel vermutet hinter den Manipulationen einen Rachezug gegen das Unternehmen beziehungsweise gegen einen der Mitarbeiter.