Druckartikel: Wenn in der Schule Symphoniker auf dem Stundenplan stehen

Wenn in der Schule Symphoniker auf dem Stundenplan stehen


Autor: Andrea Spörlein

Bamberg, Sonntag, 09. Juli 2017

Als erste Schule Bambergs wurde die Heidelsteigschule zur Kultur.Schule. Gefeiert wurde die Errungenschaft bei einem großen Fest.
Die ganze Schule war in Bewegung, um die Auszeichnung zu feiern. Fotos: Andrea Spörlein


Nach dreijähriger Pilotphase wurde die Heidelsteigschule als erste Schule in der Stadt Bamberg mit dem Titel Kultur.Schule ausgezeichnet. Die Zertifizierung erfolgte im Rahmen des dritten Kulturfests.

Unter dem Motto "Ein Fest für alle" kamen zahlreiche Gäste aus der Politik, aus dem Kulturamt, von kulturellen Organisationen und Vertreter von Kooperationspartnern sowie die ganze Schulfamilie zusammen, um die "Landung" auf dem Planeten Kultur zu feiern. Den zahlreich erschienenen Besuchern wurden spannende und vielschichtige Eindrücke in den kulturellen Schulalltag der Grund- und Mittelschule geboten.


Viel Lob für das Engagament

Das offizielle Festprogramm zur Zertifizierung der Heidelsteigschule fand in der Turnhalle statt. Durchs Programm führte Eric Schnee, der ausgewählte Schülerbeiträge vorstellte. Ein dreiminütiger Kurzfilm zeigte die über drei Jahre lange dauernde Entwicklung zur Kultur.Schule.

Bürgermeister Christian Lange (CSU) würdigte in seiner Ansprache die Anstrengungen aller Beteiligten zur umfassenden Schulentwicklung der Heidelsteigschule, die in enger Kooperation mit dem Kultur-, Schulverwaltungs- und Sportamt stattgefunden hatte. Er dankte insbesondere den vielen außerschulischen Kulturpartnern, die die Kultur.Schule erst möglich gemacht haben. Danach überreichte er die Zertifizierungsurkunde und Plakette an die Schulleiterin Ursula Lyda-Fischer.

Großes Lob kam auch vom leitenden Schulamtsdirektor Thomas Kohl, der die kulturelle Bildung als festen Bestandteil des Unterrichts- und Schulwesens hervorhob. Viel Beifall bekam das abschließende "Becher-Lied" der Heidelsteigschule, eigens komponiert und getextet von Schülern zusammen mit Mitgliedern der Bamberger Symphonikern. Diese hatten zuvor das Publikum mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms erfreut.


Aus 44 Nationen

Welcher Schüler kann schon mit den Bamberger Symphonikern musizieren oder mit Dany Rüger von Body & Soul Hip-Hop tanzen? Das sind nur zwei Angebote, die fest im Stundenplan der Heidelstigschule verankert sind. Die rund 300 Schülerinnen und Schüler aus 44 Nationen sollen während ihrer gesamten Schullaufbahn einen breitgefächerten Zugang zu Kunst und Kultur erhalten.

Darüber hinaus wird ihnen die Begegnung mit Kunstschaffenden aus den unterschiedlichsten Bereichen ermöglicht und sie besuchen regelmäßig Kultureinrichtungen in der Stadt Bamberg und in der Region. In enger Abstimmung mit dem Kultur-, Schulverwaltungs- und Sportamt der Stadt Bamberg wurden Strukturen entwickelt, die auf Vielfalt und Facettenreichtum setzen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem aktiv-kreativen Kulturangebot in und außerhalb des Unterrichts.


Ganzheitliche Bildung

An der Heidelsteigschule versteht man Kultur als Motor der ganzheitlichen Bildung. Begonnen hat man mit den Kulturklassen 2010, aber schon bald wurde klar, dass alle Klassen von den Kulturangeboten profitieren sollten. Das war für Schulleiterin Ursula Lyda-Fischer und die gesamte Schulfamilie der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Schule hin zur ersten zertifizierten Kultur.Schule der Stadt Bamberg.

Es folgten unzählige Abstimmungsgespräche, Befragungen, Konferenzen, Fachgespräche und Fortbildungen, deren Ergebnisse in einer ausführlichen Dokumentation mündeten.

In den kommenden Jahren soll sich die Schule kontinuierlich weiter entwickeln, eventuell neue Abstimmungen vorgenommen, andere Formate entwickelt und neue Ziele gesetzt werden. Bayernweit hat man sich damit ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.

Die Entwicklung hin zur Kultur.Schule wurde durch das Bayerische Kultusministerium gefördert und die Schulleiterin hofft, dass die Schulentwicklung auch in der Zukunft die notwendige finanzielle Unterstützung durch das Ministerium erhält.
 


Eine Kultur-Führung

Bei der Kultur-Führung durch das Schulhaus wurden die Ergebnisse der Kulturarbeit vor Ort präsentiert.
Die Schüler zeigten und erklärten voller Stolz ihre Arbeiten und Projekte. Da schien die Herkunft, das Geschlecht oder die Religion überhaupt keine Rolle zu spielen. Kreativsein sein, zusammen Musizieren oder Tanzen geht auch dann, wenn man die deutsche Sprache einfach noch nicht so gut beherrscht.
Auch für das leibliche Wohl der Gäste und die Kinderbetreuung war bestens gesorgt worden. "Full House" sorgten für die Live-Musik und auf dem Sportplatz hatte die Schülermitverwaltung Spiele-Stationen aufgebaut.