Wenn die Reise am Rastplatz endet
Autor: Stefan Fößel
Bamberg, Mittwoch, 21. August 2013
Im Urlaub werfen viele Ballast ab, lassen den Alltag zurück - und manchmal auch den Ehemann. Stellt sich die Frage, womit er sich eine solche Behandlung eingebrockt hat.
Wir waren keine Ohrenzeugen dieses denkwürdigen Ehestreits. Das wäre schon aus Platzgründen gescheitert. Denn mit sechs Personen war das Auto gut besetzt, war sich die Familie aus Nordrhein-Westfalen nah wie sonst nur selten. Wie es nun aussieht, war es etwas zu viel der Nähe, fielen die falschen Worte, endete die Reise in der Rhön. Denn dort setzte eine resolute Frau ihren Gatten einfach aus.
Nun ist Bad Kissingen eine schöne Stadt, aber halt doch nicht ganz Nizza, wohin der Urlaub eigentlich führen sollte. Entsprechend zerknirscht präsentierte sich der Zurückgelassene, kein Hauch von Robinson. Und auch die Frau war nicht zu erweichen, nicht einmal durch freundliche Vermittlungsversuche der Polizei.
Was hatte der Mann nur zu seiner Frau gesagt? Wir werden es wohl nie erfahren und das ist besser so. Viel zu groß wäre die Gefahr, dass gedankenlose Männer seine Worte nachsprechen, sich bald verdatterte Gatten auf Raststätten stapeln.Warum fährt sie weg, hab ich was Falsches gesagt? Dabei meinte sie doch noch, es sei alles in Ordnung...