Weltkulturerbelauf: Was passiert nach 2017?
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Freitag, 08. April 2016
Auch für die achte Auflage des Weltkulturerbelaufs versprechen die Macher eine hochattraktive Veranstaltung. Doch was passiert 2019 und 2021?
Noch 385 Tage bis zum nächsten Weltkulturerbelauf am 30. April 2017. Wichtiger als der Startschuss ist freilich der Tag, an dem die Anmeldung für das Sportspektakel freigeschaltet wird, voraussichtlich am 5. Oktober 2016. Erfahrungsgemäß dauert es nur kurze Zeit, bis das erste der begehrten Rennen ausgebucht ist.
12 000 Sportler haben am letzten Lauf im Mai 2015 teilgenommen, rund 10 000 kamen ins Ziel. Die wenigstens dürften eine Vorstellung davon haben, was hinter der üblicherweise wie geölt funktionierenden Maschinerie der Großveranstaltung steckt: kein hauptberufliches, sondern ein ehrenamtlich arbeitendes Organisationsteam, das derzeit aus 20 Personen besteht und jedes mal Tausende Stunden Freizeit investiert.
Diese Struktur hat sieben erfolgreiche Veranstaltungen möglich gemacht, obwohl die Zahlen durchaus einer kleinen Firma zur Ehre gereichen würde. 350 000 Euro umfasst der Etat. Darin sind die Kosten für Zeitnahme, den Aufbau von Start - und Ziel ebenso enthalten wie für die Unmengen T-Shirts, eine kleine Geschäftsstelle und die übliche Spende für einen guten Zweck nach dem Lauf.
Man sieht schon: Anders als bei einer Firma geht es nicht um Gewinne, auch nicht um maximale Teilnehmerzahlen. "Wir könnten viel mehr Menschen laufen lassen. Die Nachfrage ist ja da, aber das geben der Zielbereich und auch einzelne Streckenteile nicht her", beschreibt Carlo Schramm vom Organisations-Team die Ziele. Qualität sei wichtiger als Quantität.
Mehrere Kräfte scheiden aus
Die auf privaten Schultern engagierter Ehrenamtlicher ruhende Organisation bringt es mit sich, dass sich nach jedem Rennen immer wieder neu die Frage stellt, ob es einen nächsten Lauf geben wird, so widersinnig das angesichts all des Jubels der vergangenen Jahre klingt. Ganz besonders gilt das in einem Jahr wie diesem, in dem mehrere bewährte Kräfte aus dem Team ausgeschieden sind oder aus verschiedenen Gründen kürzer treten müssen."Einen Weltkulturerbelauf wird es immer geben", sagt Helmut Müller, Vorsitzender des Vereins Weltkulturerbelauf, auf unsere Frage, was nach 2017 passiert. Er sagt dies, obwohl er weiß, dass er keine Garantie geben kann. Aber er weiß auch, dass die Stadt eine derart imageträchtige Veranstaltung kaum sterben lassen würde und dass Stadtmarketing schon vor Jahren Interesse bekundet hatte.
Derzeit zumindest ist eine Kommerzialisierung mit hauptamtlichen Geschäftsführern beim Weltkulturerbelauf nicht in Sicht. Laut Carlo Schramm ist die Bereitschaft weiterzumachen im Team nach wie vor hoch. Es ist das Echo auf den Lauf, das die Macher immer wieder begeistert: "Es sind die Menschen, die uns motivieren."
Helmut Müller will das öffentliche Interesse dennoch nützen, um zusätzliche Unterstützer für die Organisation zu finden und die Arbeit für den Lauf auf mehr Schultern zu verteilen. Sportbegeisterte Menschen aus der Region Bamberg, die sich ehrenamtlich einbringen wollen, bittet er, sich in der Geschäftsstelle des Vereins, Siechenstraße 75, zu melden oder dorthin zu schreiben.