Weiteres Windrad auf dem Jura gebaut
Autor: Hannah Hemel
Neudorf bei Scheßlitz, Mittwoch, 24. Sept. 2014
Bei Scheßlitz ist nun das nächste Windrad entstanden. Weitere Anlagen sollen folgen. Die Stadt fordert zwei Planänderungen.
Der Wind bläst mal wieder auf dem Jura. Ein Grund, warum hier bei Neudorf bereits mehrere Windräder stehen. Und ein weiteres ist nun hinzugekommen: Das zuständige Unternehmen "Naturstrom" mit Sitz in Forchheim hat eine weitere Windkraftanlage errichtet. Max Wackwitz, Projektleiter der Firma, hoffte beim Aufstellen dementsprechend, "dass die Schwachwindphase anhält." Hohen Windertrag hat der Mitarbeiter der Firma bei der fertigen Anlage gerne, bei ihrer Errichtung jedoch eher nicht.
Fünfmonatige Realisierung
Wie es von Naturstrom heißt, konnte der Aufbau in den vergangenen Tagen gewagt werden: Mit einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde am Boden beziehungsweise vier bis fünf Metern in 100 Metern Höhe waren die Bedingungen im Rahmen.
Da ein Flügel der Anlage fast 61 Meter lang ist und 16 Tonnen wiegt, war der Transport entsprechend aufwändig. Die genaue Ankunft des gigantischen Teils sei somit nicht immer vorauszusagen. Die Fertigstellung der am Ende 200 Meter hohen Windenergieanlage konnte beginnen: Das erste Rotorblatt wurde dazu auf die Kranstellfläche in die Narbe gesteckt. Darauf folgten die anderen beiden Rotorblätter: So entstand der vormontierte Rotorblattstern.
Das 55 Tonnen schwere Teil mit 122 Metern Durchmessern wurde anschließend mit einem rund 150 Meter hohen Spezialkran in die Höhe gezogen. Das hat funktioniert: Inzwischen ist die Windenergieanlage fast komplett. Es fehlt nur noch die Innenverkabelung sowie die Einrichtung der Parksteuerung im Zusammenspiel mit den drei benachbarten Windenergieanlagen, die Naturstrom Ende 2011 errichtet hatte. Im Anschluss kann die Windenergieanlage dann in den Probebetrieb gehen.
Einwände der Stadt
Naturstrom will auch noch weitere Anlagen errichten. Das ist nicht unumstritten. In den Plänen ist ein weiteres Windrad, das 700 Meter an den Ort Ludwag heranreicht, geplant. Außerdem sollen weitere fünf folgen, die vor allem auf dem Gemeindegebiet Königsfeld liegen. Dort hat man vor längerem schon Zustimmung gegeben. Der Scheßlitzer Stadtrat allerdings hat Einwände gegen das Windrad bei Ludwag. Dieses soll aus den Plänen gestrichen werden. Außerdem will man verhindern, dass eine weitere Anlage über dem Poxdorfer Weg gebaut wird, wo bisher noch keine Anlage steht.
"Wir müssen auch an den Schutz der Bürger denken", sagt der Scheßlitzer Bürgermeister Roland Kauper (CSU). Eine entsprechende Abstimmung endete im Stadtrat mit 15:4 Stimmen. Die Befürchtung ist, dass dort, wo ein Windrad gebaut wird, schnell weitere Anlagen folgen könnten. sem