Weil Fiffi nicht zur Schau darf
Autor: Anette Schreiber
, Donnerstag, 06. Sept. 2012
Vierbeiner von Besuchern der Landesgartenschau können für einen Tag in einer eigens angelegten, provisorischen Zwinger-Anlage Aufnahme finden. Manche Besitzer schreckt der Preis und die Fahrt zum Rothofer Weg ab.
Für Verdruss bei den Landesgartenschau-Besuchern, die ihre Vierbeiner mitbringen wollten, hatte die Information auf der Homepage gesorgt, es seien Möglichkeiten vorhanden, die Tiere vor Ort unterzubringen. Das war ein halbes Jahr vor Eröffnung und die Information wurde auch bald wieder korrigiert, war aber wohl vielen in Erinnerung geblieben. Ein folgenschweres Missverständnis, wie sich immer wieder zeigt. Das LGS-Management war um Schadensbegrenzung bemüht und suchte nach Lösungsmöglichkeiten für diejenigen, die mit ihren Vierbeinern ankommen, obwohl es für jede derartige Schau bekannt ist, dass man sie nur ohne Vierbeiner besuchen kann. Das sagt Liebhard Löffler, Erster Vorsitzender des Tierschutzvereins Bamberg und Umgebung. Denn an den Tierschutzverein hatte sich das LGS-Management mit seiner Kooperationsidee gewandt.
Der Tierschutzverein Bamberg und Umgebung mit seinem Gelände befindet sich in nicht allzu weiter Ferne von dem der Landesgartenschau und ist in Haltung und Betreuung von Hunden versiert.Gerne sei man zur Hilfestellung und Kooperation bereit gewesen, sagt der Vorsitzende. Nach Rücksprache im Verein habe sich ein praktikabler Weg ergeben.
Im Bereich des Auslaufes seien genügend Kapazitäten vorhanden, um hier einen eigenen Bereich abzutrennen. Hier ist letztlich ein eigener Bereich mit Zwinger-Provisorium für die Gasthunde der Landesgartenschau entstanden. Fünf unterschiedlich große Hütten und Zwinger stehen den vierbeinigen Lieblingen der Schaubesucher zur Verfügung - mit Schutz vor Sonne und Regen, wie Löffler weiter ausführt.
Der Service funktioniert in der Regel so, dass das Kassenpersonal die Handy nummer des Betreuungsservice (0176/2052 16 54) mitteilt (sie findet sich aber auch auf der Homepage). Dann tritt das Tierheim-Team mit dem Anrufer in Kontakt. Normalerweise müsste der Hund dann zum Rothofer Weg gebracht werden. Doch an dieser Stelle wird dann oft Unmut laut. Etliche Besucher sind erzürnt, dass sie noch einmal wegfahren müssen (wo sie doch erst oft mühsam) einen Parkplatz gefunden haben. Wieder anderen ist der Service zu teuer. Etliche schimpfen und nehmen das Angebot dann nicht in Anspruch. Wenn doch, dann kommt der zuständige Ehrenamtliche von der Vereinsrufbereitschaft. Die Übergabe findet dann auf dem Tierheimgelände statt, wo die nötigen Informationen über den Hund ausgetauscht werden. Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass der Impfpass und der Nachweis für eine Hundehalterhaftpflichtversicherung mitgebracht werden müssen.
22 Euro werden für die Hundebetreuung pro Tag fällig. Darin enthalten ist das Futter und auch das Gassigehen. "Der Hund verbringt also nicht die ganze Zeit allein im provisorischen Zwinger", gibt Löffler Entwarnung. Im Gegenteil. Nach Absprache haben die Betreuer den einen oder anderen Hund auch zu sich mit nach Hause genommen, wenn hier eine individuelle Lösung erforderlich war, berichtet Löffler. Was hat der Verein von dieser Unterstützung: "Wir dürfen die neu angeschafften Hundehütten behalten und sind mit dem unterteilten Auslauf ein Stück flexibler", erklärt der Vorsitzende. Er persönlich zeigt sich von der Landesgartenschau angetan. Selbstverständlich hat er seine Hunde beim eigenen Besuch daheim gelassen.