Weihnachtszauber hier wie dort
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Sonntag, 11. Dezember 2016
Der Kunsthandwerker-Adventsmarkt an der Johanniskapelle und der Don Bosco-Weihnachtsmarkt am Jakobsberg lockten am Wochenende Besucherscharen an.
Ein Vergleich verbietet sich. Denn auch wenn der Interkulturelle Kunsthandwerker-Adventsmarkt in der Johanniskapelle und im Stephanshof wiederholt mit dem Etikett "Das Original am neuen Standort" wirbt, ist der Don-Bosco-Weihnachtsmarkt im Josefsheim und im Combonihaus beileibe keine Kopie. Oder umgekehrt. Beide Märkte haben ihr jeweils eigenes Publikum, das am Wochenende in Scharen hier- wie dorthin strömte.
Weihnachtszauber verbreitete sich: Mit Tannengrün und Lichterketten geschmückte Holzbuden voller anspruchsvollem Kunsthandwerk allerorten, aromatischer Duft von kulinarischen Köstlichkeiten, leuchtende Augen und entspannte Mienen boten ein friedliches Bild. Zur Romantik pur fehlte nur noch der Schnee. Was aber gerade die vielen Kinder im Josefsheim in ihrer Freude am Toben an Klettergeräten oder Jonglieren im Zirkuszelt absolut nicht störte. Selbst Bürgermeister Christian Lange (CSU) hatte zur offiziellen Eröffnung sein Söhnchen mitgebracht: "Ich wünsche Ihnen allen in der Advents- und Weihnachtszeit Zeit für die Familie und für den Austausch untereinander!", rief er den dicht gedrängt stehenden Zuhörern zu.
Die Don-Bosco-Musikanten intonierten "Übers Gebirg Maria geht". Übers Gebirge musste dagegen niemand, um ins nahe Combonihaus zu gelangen, das das Don Bosco-Jugendwerk kürzlich für Kinder-Wohngruppen eingerichtet hatte und nun erstmals den Bambergern mit offenen Türen präsentierte. "Das Combonihaus ist sonst nicht für jeden zugänglich", betonte Gesamtleiter Emil Hartmann, der sich über die große Resonanz auf dieses Angebot freute. Und darüber, dass "seine" Jugendlichen mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen bereitwillig verschiedene Aufgaben übernommen hatten, um die Weihnachtsmarktgäste bestmöglich zu umsorgen. "Wir sind ein Weihnachtsmarkt und nicht nur ein Kaufmarkt", brachte Hartmann auf den Punkt.
Das ganz eigene Flair des Don-Bosco-Marktes bündelte sich in der Kapelle: Besinnliche Momente mit sanften musikalischen Klängen für die Erwachsenen, adventliche Impulse oder der Sonntagsgottesdienst für die ganze Familie mit Salesianerpater Dieter Putzer erzählten auf ihre Weise von der eigentlichen Bedeutung des nahenden Weihnachtsfestes.
Eine Bereicherung
Auch in der Johanniskapelle weihnachtete es anrührend, als der musica-viva-chor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper den Kunsthandwerkermarkt mit internationalen Weihnachtsliedern eröffnete. "In dulci jubilo" schallte es durch die voll besetzte Johanniskapelle, die "eine Bereicherung der Bamberger Weihnachtsmarktlandschaft ist", bekundete Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD), der für den aus terminlichen Gründen verhinderten Oberbürgermeister und Schirmherrn Andreas Starke (SPD) eingesprungen war.Organisatorin Bettina Kröner hatte sich in ihrer Begrüßung ausdrücklich beim Migranten- und Integrationsbeirat der Stadt Bamberg sowie bei der städtischen Kulturförderung und bei den Sponsoren bedankt, die diesen Interkulturellen Kunsthandwerker-Adventsmarkt ermöglicht hätten. Bettina Kröner versprach nicht nur ein "wunderschönes, abwechslungsreiches Rahmenprogramm", sondern hielt auch Wort. Denn namhafte Bamberger Künstler trugen zur Gestaltung bei. Und auch zwei Schafe und ein Esel, die in ihrem Ställchen am Eingangstor geduldig die Liebesbekundungen der zumeist großen Besucher über sich ergehen ließen.