"Es gibt Pläne": Das passiert mit den Leerständen in der Bamberger Innenstadt
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Montag, 20. Januar 2020
Nach dem Aus von Dunkin' Donuts, Jokers und Gerry Weber sollen die leeren Schaufenster in der Franz-Ludwig-Straße bald neu belebt werden. Neuigkeiten aus dem Innenstadthandel - ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit ...
Klein, aber fein: Dieses Urteil haben die Jokers-Mitarbeiter im Buchladen in der Franz-Ludwig-Straße öfter gehört. Während die ganz kleinen Bamberger am Schaufenster in Bilderbüchern schmökerten, konnten ihre Eltern Bücher, Kalender und Geschenke finden. Doch seit einigen Tagen ist die belesene Ruhe einem geschäftigen Arbeitslärm gewichen. Die ehemalige Tochter der in Schwierigkeiten geratenen Weltbild-Gruppe Jokers hat in Bamberg dichtgemacht. "Finde ich echt traurig! Ein Geschäft nach dem anderen macht zu", bedauert unsere Leserin Rosa H. die Schließung.
Genauer gesagt die Schließungen: Denn in der Franz-Ludwig-Straße klaffen aktuell fünf Leerstände. Teilweise ist jedoch schon eine Neueröffnung geplant. Aber der Reihe nach...
Wo Jokers Bücher verkauft hat, wird künftig Ernsting's Family Kinder und Damenmode, Wäsche, Heimtextilien, Dekorationsartikel und Spielwaren anbieten. Mitte März soll der Laden bereits eröffnen, verrät der Bamberger Vermieter, dementsprechend intensiv wird innen gewerkelt.
Links daneben sind die Schaufenster ebenfalls verwaist. "Es gibt Pläne, aber die sind noch nicht spruchreif", sagt ein anderer Bamberger Vermieter. Verkauf von Lebensmitteln und Getränken im weiteren Sinn oder Gastronomie: In diese Richtung gehen die Ideen.
Gegenüber hängt nur eine Handynummer im leeren Schaufenster. "Ich fände es gut, wenn hier Qualität und Nachhaltigkeit Einzug halten und etwas ökologisch Sinnvolles entstehen würde, das die Straße und die Innenstadt generell aufwertet", sagt die Vermieterin.
Weiter in Richtung Zentraler Omnibusbahnhof soll eine Aufwertung passieren: Hier hat die finanzielle Schieflage der Bekleidungsfirma Gerry Weber zum Ende des Ladens geführt - eine von 120 Schließungen des angeschlagenen Modeherstellers in Deutschland. "Selbst eine Interimslösung mit einer um 70 Prozent reduzierten Pacht kam nicht zustande", sagt der Vermieter, der auch die Jokers-Räume verwaltet. "Hier wird wieder ein Textilladen für Damenmode eröffnen." Wer genau, könne er noch nicht verraten, weil die Verträge noch nicht unterschrieben seien.
Weiter in Richtung ZOB hat Dunkin' Donuts seine Kalorienbomben-Auslage abgebaut. Wo jetzt leere Schaufenster klaffen, wird laut Vermieter ein Gastrobetrieb entstehen: "italienisch angehaucht".