Viele Autofahrer und Fußgänger kritisieren das vermeintliche Fehlverhalten von Radlern. Radaktivisten und eine neue Bürgerinitiative wollen mit ähnlichen Lösungsansätzen das Miteinander auf der Straße verbessern.
Das Miteinander verschiedener Verkehrsteilnehmer führt immer wieder zu Diskussionen. Zuletzt wird sehr häufig das vermeintliche Fehlverhalten von Radfahrern kritisiert.
Den Radlern wird vorgeworfen, dass sie sich nicht an Regeln halten würden. Aber ist das wirklich so?
Fünf typische Verstöße
Im vergangenen Jahr hat die Polizei Bamberg 78 Verkehrskontrollen durchgeführt, bei denen der Fokus auf dem Radverker lag. Laut Polizei werden auch weiterhin verstärkt Kontrollen durchgeführt. Klaus Fuß ist als Verkehrserzieher im Stadtgebiet tätig. Dem Polizeihauptkommissar zufolge kommen diese fünf falschen Verhaltensweisen der Radler besonders oft vor:
1. Das Radeln auf der falschen Straßenseite.
2. Fußgänger werden durch Fahrradfahrer, die über Gehwege radeln, gefährdet.
3. Radfahrer steigen am Zebrastreifen nicht ab. Dadurch verlieren sie den Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern und müssen warten, bis die Straße frei ist, um queren zu können.
4. Radfahrer radeln außerhalb der Öffnungszeiten in der Fußgängerzone. Von 10.30 bis 18 Uhr muss dort das Rad geschoben werden.
Niemand hätte etwas dagegen (von den Betroffenen abgesehen), wenn die Polizei die (wenigen - aber die fallen eben auf) wirklichen Rüpelradler herannähme. Doch dann wäre das geliebte Feindbild bald verschwunden.
Da halten sich die Beamten lieber an die Radler, die zwar - aus manchmal verständlichen Gründen - einen formalen Regelverstoß begehen, jedoch nichts und niemanden gefährden. Die sind sowieso handzahm und leichter abzufertigen.
Ohnehin liefe vieles entspannter, sähe man wie (viel) früher regelmäßig Polizeistreifen flanieren, die - je nach Einzelfall - angemessen reagieren und den einen ermahnen, den anderen verwarnen. Auch wären dann aufklärende Gespräche möglich. Denn so mancher - Fußgänger, Radler, Kraftfahrer - ist sich der Wirkung seines Verhaltens auf andere, von der rein subjektiv empfundenen Beeinträchtigung des Sicherheitsempfindens über Behinderung bis zur Gefährdung - gar nicht bewußt. Doch natürlich ist es einfacher, im Streifenwagen durch die Fußgängerzone zu rollen.
Und nebenbei bemerkt: Das Fehlverhalten vieler Autofahrer gilt inzwischen als derart selbstverständlich, daß es kaum noch als solches wahrgenommen wird: unangemessene Geschwindigkeit, Gasgeben bei auf Rot umspringender Ampel, Vorfahrt- bzw. -rangmißachtung gegenüber Radfahrern und Fußgängern, rücksichtsloses Falschparken, …
Und auch für Fußgänger ist es ganz natürlich, Radverkehrsanlagen achtlos wie Gehwege zu benutzen oder sie an Haltestellen (lange, bevor der Bus kommt) und Überwegen zu blockieren.
Es gibt also viele Baustellen - vieles wäre durch vernünftige Verkehrslenkung und Infrastruktur zu entschärfen. Fahrbahnbegleitende Radwege innerorts gehören jedoch nicht dazu. Denn die verschärfen die Konflikte und erhöhen nachweislich das Unfallrisiko.
Gäbe es Polizeistreifen per pedes oder mit dem Drahtesel, könnte man die mannigfaltigen Radfahr-Verstöße besser ahnden und gar mancher
Gesetzeshüter wären nicht so wohlbeleibt...
Zuviele schwarze Schafe hier in Bamberg
das ganze wird doch nie etwas. ohne knallhartes durchgreifen mit strafzetteln machen die radfahrer was sie wollen. ich sehe es doch jedesmal wie rücksichtslos diese herrschaften sich benehmen wenn ich in der stadt bin, die stört doch nicht einmal die polizei.
samstag 10. juli in der fußgängerzone an die 8 mann auf rennrädern trots zurufen von passanten das ist eine fußgängerzone einfach weitergefahren. die menschen haben es schon aufgegeben was zu sagen weil mann ja nur blöde bemerkungen bekommt. dies ist leider kein einzelfall und passiert täglich.
diese rücksichtslose verhalten zeigt sich in der ganzen stadt. leider sind auch sehr viele ältere ältere menschen under diesen „rüpeln“.
Sehr geehrte Frau Schreiber,
da Sie als Verfasserin des Artikels gennant werden, gehe ich davon aus dass Sie auch den Kommentar verfasst haben.
Sie schreiben "...Die Politik muss es schaffen, zufriedenstellende Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer zu finden...". Das sind schöne Worte, aber leider werden diese an der Unfähigkeit der Verwaltung in Bamberg scheitern. Nehmen wir z.B. die Friedrichstraße in Bamberg und die Kreuzung am Schönleinsplatz. Da sind die Straßen voller weißer und gelber Markierungen. Nunb gut, ein Autofahrer hat in der Fahrschule gelernt, dass in einem solchen Fall, gelbe Markierungen Vorrang haben. Bei etwas tief stehender Sonne und ein wenig Nässe (auch Regen genannt) auf der Fahrbahn ist eine Unterscheidung der Linien fast nicht möglich.
Natürlich ist es einfach gewesen, gelbe Linien aufzumalen, Aber die Weitsicht der Stadtverwaltung eben diese weißen Linien zu entfernen, war nicht vorhanden.
Wenn selbst solch' einfache kognitive Leistungen in der Verwaltung nicht vollbracht werden können, wie soll da die Bamberg Politik ein Konzept zur Zusammenarbeit entwickeln.