Was Radler in Bamberg alles falsch machen

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Ein Problem im Straßenverkehr sind Radler, die auf der falschen Straßenseite fahren und so den Verkehr gefährden. Foto: Lea Schreiber
Ein Problem im Straßenverkehr sind Radler, die auf der falschen Straßenseite fahren und so den Verkehr gefährden.  Foto: Lea Schreiber

Viele Autofahrer und Fußgänger kritisieren das vermeintliche Fehlverhalten von Radlern. Radaktivisten und eine neue Bürgerinitiative wollen mit ähnlichen Lösungsansätzen das Miteinander auf der Straße verbessern.

Das Miteinander verschiedener Verkehrsteilnehmer führt immer wieder zu Diskussionen. Zuletzt wird sehr häufig das vermeintliche Fehlverhalten von Radfahrern kritisiert.

Den Radlern wird vorgeworfen, dass sie sich nicht an Regeln halten würden. Aber ist das wirklich so?

Fünf typische Verstöße

Im vergangenen Jahr hat die Polizei Bamberg 78 Verkehrskontrollen durchgeführt, bei denen der Fokus auf dem Radverker lag. Laut Polizei werden auch weiterhin verstärkt Kontrollen durchgeführt. Klaus Fuß ist als Verkehrserzieher im Stadtgebiet tätig. Dem Polizeihauptkommissar zufolge kommen diese fünf falschen Verhaltensweisen der Radler besonders oft vor:

1. Das Radeln auf der falschen Straßenseite.

2. Fußgänger werden durch Fahrradfahrer, die über Gehwege radeln, gefährdet.

3. Radfahrer steigen am Zebrastreifen nicht ab. Dadurch verlieren sie den Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern und müssen warten, bis die Straße frei ist, um queren zu können.

4. Radfahrer radeln außerhalb der Öffnungszeiten in der Fußgängerzone. Von 10.30 bis 18 Uhr muss dort das Rad geschoben werden.

5. Radfahrer missachten rote Ampeln oder weichen über den Gehweg aus.

Bessere Infrastruktur gefordert

Um dem Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer entgegenzuwirken, fordert Christian Hader, Sprecher der Bürgerinitiative Radentscheid, eine bessere Infrastruktur. Diese sei unabdingbar für ein besseres Fahrverhalten jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers. Denn individuelles Fehlverhalten sei Hader zufolge nicht abhängig vom Fahrzeug. "Schwarze Schafe gibt es überall", so der Stadtrat und verkehrspolitische Sprecher von Grünes Bamberg.

Keine neuen Verbote

Auch Florian Köhn von der neuen Bürgerinitiative "Bamberg.Gemeinsam.Mobil" fordert, dass sich die Politik nicht einseitig auf den Radverkehr konzentrieren dürfte. Für Köhn gilt es vorrangig, eine "Verbesserung des gemeinsamen Miteinanders" der einzelnen Verkehrsteilnehmer zu erreichen.

Er betont, dass es nicht um neue Verbote oder eine Erhöhung des Bußgeldkatalogs gehe. Im Fokus stehe vielmehr die Verkehrssicherung und die Aufklärung.

Kommentar: Wandel nötig

Der Konkurrenzkampf auf der Straße zwischen Radlern und Autofahrern muss enden.

Dafür muss die Verkehrspolitik beiden Seiten gerecht werden. Auch in einer Fahrradstadt dürfen Autofahrer nicht ohne Not eingeschränkt werden. Die Politik muss es schaffen, zufriedenstellende Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer zu finden.