Was der Bamberger Matthias Saul an seiner Schäferhündin Aika liebt
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Mittwoch, 10. Juni 2020
HausDer Bamberger Matthias Saul ist stolzer Besitzer einer Schäferhündin - ein Familienhund mit Beschützerinstinkt und ruhigem Charakter. Seit zehn Jahren bestimmt Hündin Aika nun schon seinen Alltag.
Erst als Herrchen ein wenig die Leine lockert, beschnüffelt Aika die Reporterin. Offensichtlich hat diese den Geruchstest der Altdeutschen Schäferhündin bestanden: Das Tier lässt sich streicheln, bleibt dabei ganz ruhig und lässt nur die rosarote Zunge aus der Schnauze hängen. "Aika ist kein hektischer Hund, sie ist ganz cool und ruht in sich selbst", versichert denn auch ihr Besitzer Matthias Saul.
Der 64-jährige Diplom-Pädagoge und Hausleiter eines Service-Wohnens für Senioren in der Bamberger Gartenstadt möchte Aika nicht mehr missen. "Sie ist ein treuer, wunderbarer Begleiter, der sich mir anpasst", sagt Saul, der förmlich dahinschmilzt, wenn Aika ihn aus ihren braunen Rehaugen ansieht. Die Hündin spüre genau, wie es ihm gehe. Ob er unter Stress stehe oder ob er traurig sei, so Saul.
Gute Ausbildung genossen
Vor zehn Jahren hatte er mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern einen Familienhund gesucht. "Einen ansehnlichen großen, der meine Frau beim Joggen im Wald begleitet und der Bezugspunkt für die Kinder ist", erzählt er. Sie fanden Aika, damals acht Wochen jung, ohne besonderen Stammbaum. Aber es war Liebe auf den ersten Blick und der Start einer konsequenten Erziehung dieser Hündin. "Sie war in der Welpen- und Hundeschule", erklärt Saul. Und mache nur Freude, akzeptiere die Familie, zu der inzwischen auch zwei Enkel gehören. "Meine Töchter kümmern sich um Aika, wenn es nötig ist", betont Matthias Saul, der mittlerweile Witwer ist.
Jeder Tag mit Aika beginnt um 5.30 Uhr mit einem ausgiebigen Spaziergang im Wald beim Golfplatz. "Ein gemütlicher Spaziergang", sagt Saul und lächelt, denn die schöne Hundedame mit dem dunkelbraun-schwarzen Fell ist mit nunmehr zehn Jahren nicht mehr die jüngste.
Im hohen Alter noch sehr aktiv
Wie im richtigen Menschenleben schätze dieses weibliche Wesen ihr Alter aber falsch ein: "Sie will immer noch hinter Bällchen herspringen." Es sei faszinierend zu erleben, was das gute Gehör der Hündin im Wald an Geräuschen wahrnehme: "Sie hört mehr als ich", mache durch ihre Reaktionen auf andere Tiere aufmerksam. "Naturerlebnis" nennt Matthias Saul diese Erfahrungen.
Eingeschränkt in seinem Tagesablauf sieht er sich nicht durch die notwendige Fürsorge für Aika: "Ich habe mich auf den Hund eingestellt und fühle mich ihm verpflichtet", betont er. In der Mittagspause ist Saul mit Aika daheim zusammen, abends steht dann wieder Spazierengehen auf dem Programm: mit kleinen Spielchen wie Stöckchen werfen oder verstecken, damit die Sinnesorgane der Hündin trainiert bleiben.
Mit der Nachbarin angefreundet
Auch der gemeinsame Ausflug in Sauls Schrebergarten gehört zum Training und für Aika zu einem Höhepunkt ihres Hundelebens. Denn der Garten ist der einzige Ort, an dem sie ein Leckerli bekommt - von einer dortigen Nachbarin, die sich mit Aika und ihrem Herrchen angefreundet hat.