Wie die Bamberger zum Humor stehen und welche Situationskomik nur hier möglich ist, verraten vier prominente Künstler.
Freilich, nicht jeder wird beim Bier lustig. Aber dass in den Bamberger Brauereigaststätten deutlich mehr gelacht als geschlägert wird, lässt sich auch ohne statistische Überprüfung behaupten.
Und nicht nur da. Die Nachfrage nach Humorvollem ist in Bamberg insgesamt recht hoch, was sich auch im künstlerischen Angebot widerspiegelt. Wir haben mit vier humorbegabten Bambergern (in diesem Fall eine reine Männerrunde, weil uns die angefragten Künstlerinnen leider aus den unterschiedlichsten Gründen absagen mussten) gesprochen. Dabei sind Florian Herrnleben, der dem "Bamberger Kasperl" Leben einhaucht und erfolgreiche Comedyprogramme auf die Bühne bringt, Harry Luck, in dessen Lokalkrimis es auch ums Bier geht, ohne dass sie auch nur ansatzweise bierernst werden, Patrick L. Schmitz, der unter anderem als Bamberger Heinz Erhardt generationenübergreifenden Humor bietet, und Gerhard C. Krischker, dessen Werke Mund- und Eigenart der Bamberger immer wieder geistreich auf den Punkt bringen. Alle vier haben für uns die folgenden Fragen beantwortet: 1. Was bringt Sie zum Lachen? 2.Haben die Bamberger Sinn für Humor? 3. Welche komische Situation kann es so nur in Bamberg geben? 4. Wo ist für Sie Schluss mit lustig? Florian Herrnleben
"Bamberger Kasperl" und Kabarettist
1. Wenn eine "originale" Bamberger Bedienung in einer originalen, urigen Bamberger Wirtschaft auf die Frage nach vegetarischem Essen Zahnstocher hinschiebt und sagt "Sämpft däzu stehd aufm Disch!". Diese Sorte Bamberger wird es leider nicht mehr lange geben, befürchte ich.
2. Solange es auf die Kosten von Haßfurtern, Touristen oder der Stadtverwaltung geht, auf alle Fälle. Letztere gibt sich ja auch stets viel Mühe.
Allein die Idee, den Faschingsumzug in die Nacht zu verlegen, ist so lustig wie der Versuch einer Cocktail-Happy-Hour im Schlenkerla. 3. Wir sind die einzige Stadt, die fest dran glaubt, gleichzeitig Welthauptstadt der Kultur, des Sports, des Biers, des Weins, der Gärtner, der Events, der Brücken und des Einkaufens zu sein. Jedes Wochenende genau das Passende, je nach Anlass. Das ist schon sehr komisch.
4. Fremdenfeindlichkeit.