Warum OB Starke weitermachen sollte - und warum nicht
Autor: Michael Memmel
Bamberg, Freitag, 02. August 2019
Im Urlaub will Andreas Starke nun Klarheit erlangen, ob er 2020 noch einmal als Stadtoberhaupt kandidiert. Wir helfen ihm beim Abwägen.
Fünf Gründe weiterzumachen
1. Das Beste kommt zum Schluss
Ein Neuling im Rathaus kann zahllose Fehler machen. Andreas Starke (SPD) hat viele Lektionen in den vergangenen Jahren gelernt - teilweise auf schmerzhafte Weise. Er hat sich davon nicht entmutigen lassen, sondern zieht Konsequenzen daraus. Die Installation eines Amts für Bürgerbeteiligung ist so ein Schritt. Egal, ob effektive oder symbolische Maßnahme - er besänftigt die Gemüter und sorgt clever für Ruhe, um handeln zu können. Das Argument "Neue Besen kehren besser" entkräftet er mit Erfahrung. Die hat ihm auch den Respekt seiner Gegner eingebracht - in Bamberg und darüber hinaus. Das spürt er bei seiner Arbeit als Chef der Metropolregion Nürnberg, die ihm nach eigenem Bekunden große Freude bereitet und den Horizont erweitert. Und diese Stellung als geschätzter Macher öffnet ihm und der Stadt Türen, die früher verschlossen waren. Warum diese zuschlagen?
2. "Ich hole die AEO zurück!"
Dass eine große Flüchtlingsunterkunft im Bamberger Osten entstanden ist, wird dem Stadtrat angelastet und vor allem Starke. Ein Mann wie er möchte das nicht auf sich sitzen lassen. Er will persönlich dafür sorgen, dass der Freistaat seine Zusage erfüllt, die ehemalige Kaserne 2025 zu räumen, und dass dort Wohnraum entsteht. Genauso zu Ende bringen möchte er noch das Thema Muna. 3. Die Lust auf neue Herausforderungen
Bahnausbau, Konversion, Wohnraum, Verkehr - es stehen drängende Themen für Bamberg an. Hier den Weg vorzugeben, reizt jeden Politiker. Natürlich auch den amtierenden OB, der seinen Gestaltungswillen und sein Selbstbewusstsein schon vor Jahren dokumentiert hat, als er sich auch von zwei gescheiterten OB-Wahlen nicht stoppen ließ.
4. Die Pflicht gegenüber der Partei
Die SPD hat es nicht geschafft, eine Alternative zu Starke aufzubauen. Klaus Stieringer, Fraktionsvorsitzender und vermeintlicher Kronprinz, polarisiert zu stark. Fähiger Nachwuchs duckt sich weg. Sollte Starke nicht antreten, sieht es düster für die Genossen aus - auch bei den Stadtratsmandaten.