Warum am alten Rothof in Bamberg ein neuer Hochbehälter entstehen soll
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Mittwoch, 21. November 2018
Die Stadtwerke Bamberg planen auf dem Plateau zwischen Berggebiet und Wildensorg einen größeren Hochbehälters. Auch deshalb wird der Wasserpreis steigen.
Auf der Höhe zwischen Berggebiet und Wildensorg am alten Rothof pfeift ein kalter Wind. Dort oben steht in über 380 Metern Höhe eine mächtige Linde, an einer Stelle, von der aus man einen wunderbaren Blick zur Altenburg hat.
Auf dem dahinter liegenden Feld in Richtung Marienkapelle haben die Stadtwerke Bamberg in ausreichendem Abstand zu dem Naturdenkmal den idealen Ort für einen neuen Hochbehälter mit 1000 Kubikmetern Wasser ausgemacht.
Laut Rainer Voll ist es der zentrale Hochpunkt der ganzen Ecke, an dem das nötige Gefälle auch in Richtung Wildensorg vorhanden ist. "Wir brauchen den Hochbehälter zur Zukunftsvorsorge, damit Wildensorg noch weiter wachsen kann, und zur Absicherung der St.-Getreu-Straße", erklärt der Sachgebietsleiter Grundsatzplanung bei den Stadtwerken.
Dabei geht es zum einen um die Wasserversorgung der Haushalte, zum anderen um die Sicherstellung der Löschwassermengen in beiden Stadtteilen. Vor allem in Wildensorg wird laut Voll die Höhenlage von 384 Metern zu bemerken sein: Der Hochbehälter, der den Stadtteil aktuell versorgt, liegt rund 20 Meter niedriger auf 360 Metern. Künftig soll das Wasser dann mit zwei Bar mehr aus der Leitung schießen, was laut Voll vor allem eine Verbesserung für die Grundstücke in höheren Lagen bedeute.
Außerdem brauche es den neuen Behälter, um bei der geplanten Erweiterung des Baugebiets Schlagfeldweg Löschwasserengpässe zu verhindern. Ähnliches gilt für die St.-Getreu-Straße, an der das gleichnamige Klinikum liegt.
Auch Betriebsgründe
Die Trink- und Löschwasserversorgung ist ein Grund für den Neubau, Rainer Voll führt aber auch betriebsbedingte Gründe dafür an. Die beiden kleineren Hochbehälter mit einem Speicher von jeweils rund 200 Kubikmetern bei Wildensorg (Baujahr 1963) und am Waldrand am Rothof (Baujahr 1956) müssten nun saniert werden, durch die Zusammenlegung wollen die Stadtwerke Betriebsmittel und Kosten sparen.
Der Bauantrag ist bereits eingereicht. Sollte die Genehmigung erteilt werden, wollen die Stadtwerke im Frühjahr mit den Arbeiten auf dem noch städtischen Areal beginnen - der Bau soll eineinhalb Jahre dauern.