Ein Vater eines 11-jährigen Kindes in Hallstadt stellt eine Warnung in Facebook: Sein Sohn sei von einem Autofahrer mit Hut und Schal vor dem Gesicht angesprochen worden. Der Post sorgt für Unruhe und Diskussion im Netz.
In der öffentlichen Facebook-Gruppe "Ich liebe Hallstadt" setzt Klaus Dorsch gegen 19 Uhr folgenden Post mit der Überschrift
Hallo und BITTE AUFGEPASST!!!ab.
"Steig ein ich nehm Dich mit Heim!!!", zitiert Dorsch im Post den unbekannten Fahrer eines schwarzen Kombi, der demnach seinen 11 Jahre alten Sohn am Donnerstagabend zwischen 17.10 und 17.30 Uhr kurz vor der Weiherstraße in Dörfleins angesprochen haben soll. Auf unsere Nachfrage bestätigt Dorsch seinen Text. "Ich habe mich natürlich versichert, dass mein Sohn auch die Wahrheit gesagt hat", bestätigt er uns.
Der Sohn war laut Dorsch mit seinem Fahrrad gerade auf dem Heimweg, als der Wagen neben ihm hielt. "Er hat zuerst gedacht, der Mann wollte ihn nach dem Weg fragen", berichtet der Vater. Doch als ihn der Unbekannte aufforderte in sein Auto zu steigen, habe sein Sohn "Fersengeld" gegeben und sei weggeradelt.
Als Dorsch von der Arbeit nach Hause kam, fand er seinen Sohn völlig verstört und in sich gekehrt. Nach einem Gespräch mit dem Sohn, war Dorsch schockiert. "Natürlich hat man mit seinem Kind schon vorher mal darüber geredet, dass man bei Fremden nicht ins Auto steigt. Aber das es einen dann selbst trifft, damit rechnet man ja nicht", erzählt der besorgte Vater. Leise Zweifel blieben ihm schon, gibt er zu, doch sein Sohn beharrte auf seinem Bericht.
Dorsch fuhr mit seinem Sohn zur Polizei uns erstattete Anzeige. Das bestätigt Anne Höfer, Pressesprecherin beim Polizeipräsidium Oberfranken: "Die Beamten haben das natürlich gleich aufgenommen und gehen dem nach", sagt Höfer. Vater und Sohn sollen im Laufe des Tages ein weiteres Mal zur Sache befragt werden.
Am Abend postet Klaus Dorsch den Vorfall auf Facebook in einer öffentlichen Gruppe. Der Eintrag findet schnell Beachtung in der Community. Mittlerweile haben fast 8000 Menschen die Warnung an ihre Freunde geteilt.
"Ich habe unglaublich viele Rückmeldungen auf meinen Post bekommen und bin sehr dankbar für die Hilfe", sagt Dorsch, der natürlich hofft, dass sich die Sache schnellstmöglich aufklärt. Am Freitagmorgen hat er seinen Sohn aber sicherheitshalber selbst zur Schule gefahren.
Find ich klasse. Da rennt nämlich einer rum, der kleine Kinder mitnehmen will. Bis der gefasst ist, bin ich als Vater für den Hinweis dankbar und werde entsprechend aufpassen. Abgesehen davon kommt so etwas ab und zu mal vor. In Bamberg, Kulmbach, Bayreuth und allen anderen Städten. Also, liebe Eltern: Panik nein, aber ab und zu die Kinder in Ruhe daran erinnern, nicht bei Fremden einzusteigen.
auf alle Fälle ein sehr gutes Portal wenn es um solche Infos und Unterstützung geht. Manche Infos sind zwar nicht unbedingt richtig, aber da die Polizei meist sowieso nichts tut und lieber innerhalb kürzester Zeit das Verfahren einstellt, bekommt so trotzdem eine große Öffentlichkeit von dem entsprechenden Ereignis etwas mit.
Überlasst die Verfolgung von Straftaten doch bitte der Polizei und nicht dem ach so sozialen Netzwerk! Der Vorfall ist sicher ernst zu nehmen und muss entsprechend verfolgt werden. Aber mit dieser Art von Öffentlichkeit ist so ziemlich keinem geholfen. Das wird keine Straftat und keinen weiteren Versuch verhindern, sondern lediglich Panik und Hysterie schüren und Nachahmer auf den Plan rufen.
Um es möglichen Kritikern meiner Meinungsäußerung gleich einmal zu entgegnen: Ich bin selbst als Kind Opfer eines solchen Vorfalls geworden und hatte damals leider keine Gelegenheit, "Fersengeld" zu geben. Alles weitere gehört nicht hierher. Der Vorfall liegt fast 40 Jahre zurück, aber ich zucke nach wie vor jedes mal zusammen, wenn ich Berichte wie diese höre/lese.
Klar muss man die Sensibilität für solche Vorfälle wach halten, aber das Thema ist viel zu ernst und vielschichtig als dass es auf einem Forum wie Facebook durch das Netz geistern sollte. Da steht es dann gleichwertig zur Verabredung beim nächsten Starkbieranstich, den tollen Fotos vom xten Mallorca Urlaub oder der öffentlichen Einladung zum Geburtstagsbesäufnis. Ich glaube, Aktionen wie diese tragen mitunter eher zur Verharmlosung denn zur Vermeidung solcher Vorfälle bei, wenn sie auf Facebook explosionsartig verbreitet werden.
Ich vertraue hier doch mehr der Polizei und Staatsanwaltschaft als dem mitunter scheinheiligen Aktionismus auf sozialen Netzwerken !
...doch ist es doch durchaus positiv anzusehen, da sich solch eine Nachricht ja recht schnell verbreitet. Dadurch sind andere gewarnt und es schadet ja nicht, die Kindern nochmals zu sensibilisieren, vorsichtig zu sein. Als Verbrecherjagd sehe ich das nicht.
...von Usern die immer alles besser wissen müssen.
Ist doch gut das solche Sachen verbreitet werden! Früher oder später wird es ja doch über Nachrichten (Radio, Zeitung, TV) an die Öffentlichkeit gebracht und in so einem Fall lieber früher als später! Außerdem...wo steht auf FB bitte was von Verbrecherjagd??? Und gerade jemand der persönlich so eine Situation schon erlebt hat, sollte doch gerade so etwas im Netz oder/und speziell auf Socialmedia Kanälen unterstützen.
Wie selbst schon geschrieben, gibt es so viel unnützige Informationen die Leute weitergeben, teilen oder verbreiten. Und gerade bei so etwas (wichtigen - was jeden angeht), wo jeder mithelfen kann, soll man erstmal abwarten?!?!?
Unverständlich...
Und wer einen Bockbieranstich, Urlaubsbilder und anderes mit diesem Thema vergleicht....da fehlen mir iwie die Worte.
Ach ja, früher wurde sowas auch ganz schnell verbreitet, nun eben nicht digital sondern durch "Mundpropaganda".
Ich finde das auch gut, dass der Vater gleich persönlich an die Öffentlichkeit gegangen ist! "Gefällt mir"