Warnstreik in Bamberg: 220 Mitarbeiter legen die Arbeit nieder
Autor: Katharina Habersack
Bamberg, Mittwoch, 26. März 2014
Die Deutsche Telekom hat ihre Warnstreiks in Bamberg fortgesetzt. Auch im Öffentlichen Dienst wurde demonstriert.
In der Tarifauseinandersetzung bei der Deutschen Telekom hat Verdi die Warnstreiks am Mittwoch weiter verstärkt. "Bundesweit 6000 streikende Telekom-Beschäftigte am Dienstag stellen eine klare Forderung an den Arbeitgeber: Wir erwarten ein akzeptables Angebot der Telekom", stellte Maik Gütlein-Drechsler, Sprecher der Verdi-Betriebsgruppe Telekom Bamberg, fest. Die Arbeitsniederlegungen haben auch am Mittwoch sowohl den Kundenservice als auch die Technikbereiche erfasst. Insgesamt waren zu den vollschichtigen Arbeitsniederlegungen wieder mehrere tausend Beschäftigte bundesweit aufgerufen.
Mehr Streikende als erwartet
In Bamberg waren die Beschäftigten ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen. Mehr als 220 Mitarbeiter haben sich beteiligt und die Arbeit niedergelegt. Die geplante Zahl an Streikenden wurde damit überschritten.
"Die hohe Beteiligung zeigt, wie verärgert die Beschäftigten über das Angebot des Arbeitgebers sind", betonte der regionale Streikleiter Stefan Hofmann. "Die Motivation für Warnstreiks sei in der Belegschaft sehr groß." Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde neben dem Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent. Für Auszubildende und Studenten wird unter anderem eine Anhebung der Vergütung um 65 Euro im Monat gefordert. Dagegen hatte die Telekom für die 72.000 Tarifbeschäftigten lediglich eine Lohnanhebung von drei Prozent, verteilt auf zwei Anhebungsschritte während einer Gesamtlaufzeit von zwei Jahren, vorgeschlagen. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen beginnt heute in Hannover und ist für zwei Tage angesetzt.
Demonstrationen in Nürnberg
Auch für 2,1 Millionen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst in Nordbayern war die zweite Runde der Tarifverhandlungen ohne Ergebnis geblieben. Daher hatte Verdi die Beschäftigten von Bamberger Stadtwerken, Entsorgungs- und Baubetrieb sowie der Sozialstiftung zu Warnstreiks aufgerufen. Somit blieb in Bamberg auch erneut das Bambados geschlossen.
Etwa 220 Arbeitnehmer aus Oberfranken-West, darunter viele Bamberger, seien in Nürnberg vom Prinzregentenufer zum Kornmarkt gezogen, berichtet Verdi-Sprecherin Doris Stadelmeyer. Dort fand eine Kundgebung statt, zu der nach Angaben von Stadelmeyer wohl mehr als 10.000 Beschäftigte kamen. Die Demonstration sei eine gelungene Sache gewesen, sagt sie: "Jetzt hoffen wir auf eine entsprechende Wirkung." Zu den Forderungen der Gewerkschaft zählen unter anderem die unbefristete Übernahme von Auszubildenden sowie eine Anhebung der Entgelte um 100 Euro plus 3,5 Prozent.