Druckartikel: Wann wird der Müll geholt? Verwirrung durch Feiertage

Wann wird der Müll geholt? Verwirrung durch Feiertage


Autor: Anna Lienhardt

Bamberg, Dienstag, 05. Januar 2016

Diese Woche türmt sich der Abfall an den Straßenrändern in Bamberg, teilweise stellen Anwohner verschiedene Tonnen gleichzeitig vor die Tür. Und am morgigen Dreikönigstag (6.1.16) verschiebt der nächste Feiertag die Abholtermine. Wir lassen uns das System erklären. Im Artikel finden sich viele nützliche Links.
Gelbe Säcke und Biotonne, andernorts stand zusätzlich noch der Restmüll draußen - die Feiertage sorgen für Verwirrung. Foto: Anna Lienhardt


Während des Jahres blickt sie normalerweise durch, sagt die Anwohnerin im Haingebiet. Doch diesmal sei auch sie über die Feiertage ins Schleudern gekommen: Weihnachten, Silvester und dann steht am 6. Januar mit dem Dreikönigstag der nächste Feiertag an. "Man muss sich damit schon befasst haben, um durchzublicken", sagt die Dame, die anonym bleiben möchte.

"Die Termine sind bekannt", merkt Sprecher Steffen Schützwohl an. Doch woher kommt dann der viele Müll, der derzeit in Bambergs Straßen steht - teilweise gelbe Säcke, Rest- und Biomülltonnen gleichzeitig?

Bei seiner Antwort weist Schützwohl darauf hin, dass diese sich im Bereich der Spekulation bewege. Er vermutet: "Das erhöhte Volumen erklärt sich durch die Feiertage und das, was währenddessen anfällt." Zudem würden manche Bamberger offenbar "sicherheitshalber" parallel verschiedene Müllbehältnisse nach draußen stellen, "falls sich ein Termin verschiebt". Und dann gibt es vielerorts das Phänomen, das auch die Anwohnerin aus dem Hain beschreibt: "Die Nachbarn stellen die Tonnen raus, da tu ich's ihnen nach."

Prinzipiell bekommen die Bamberger verlässliche Informationen zur Müllentsorgung über folgende Quellen: Zum einen gibt es das vierseitige "Abfuhrkalendarium", das laut Schützwohl mit einer Auflage von rund 35 000 Exemplaren jährlich in allen Briefkästen landet und im Rathaus ausliegt. Darin wird für gelben Sack und blaue Tonne jeweils ein genaues Datum genannt. Bei grauer sowie brauner Tonne und Windelsack wird es schon etwas unübersichtlicher. Den Wochentag findet man nicht auf Anhieb.

"Mehr Platz haben wir im Umweltkalender. Dort ist eine ausführlichere Darstellung möglich, auch der einzelnen Wochentage", sagt Schützwohl. Allerdings ist der beliebte Kalender - auch dieses Jahr - stets schon nach wenigen Tagen vergriffen. Doch im Internet kann er nach wie vor als PDF-Dateiabgerufen werden.

Der Umweltkalender teilt das Stadtgebiet zum Einen in Bezirke ein - für gelben Sack, blaue Tonne und Christbaumentsorgung. Zum anderen in Gebiete: Der Rhein-Main-Donau-Kanal teil die Stadt in West und Ost. Danach richtet sich die Abholung von grauer Tonne und Windelsack.

Zum Jahreswechsel gab es eine Besonderheit, die Schützwohl erklärt: Im vergangenen Jahr wurde im Abfuhrgebiet Bamberg-West die graue Tonne in jeder ungeraden Kalenderwoche (KW) geholt und der Windelsack in jeder geraden. "Die letzte Kalenderwoche im alten Jahr war die 53. und damit eine ungerade. Die KW 1 im neuen Jahr ist ebenfalls ungerade. Das würde ja bedeuten, dass zwei Mal der gleiche Bereich geleert wird und der andere gar nicht. Deswegen wurde gerade/ungerade beim Jahreswechsel getauscht."

Doch Gebiet und Bezirk bleiben gleich, meist auch die Wochentage der verschiedenen Tonnen - außer, es kommt ein Feiertag dazwischen. Das Umweltamt der Stadt und der Entsorgungs- und Baubetrieb (EBB) sind die Beteiligten, die sich um die Organisation kümmern. "Normalerweise versuchen wir bei Verschiebungen, den Müll einen Tag später abzuholen. Manchmal ist allerdings auch ein Tag früher nötig", erläutert Schützwohl. Dies hänge mit der Lage der Feiertage zusammen, schließlich müsse man schnellstmöglich wieder in den "normalen Rhythmus" kommen. Die Stadt informiere rechtzeitig über die Medien, das Rathaus-Journal, online oder auch über eine E-Mail-Benachrichtigung, für die sich jeder auf der Internetseite der Stadt anmelden kann.


Windeln jede Woche in den Müll

Schützwohl ist es außerdem wichtig, über einen Windel-Irrtum aufzuklären: "Der Windelsack wird im Wechsel zum System Restmüll abgeholt. Manche heben die Windeln zwei Wochen auf, doch sie dürfen in den Restmüll! Die Idee ist: In der einen Woche in den Sack, in der nächsten in den Restmüll."

Wenn dieser übrigens am 24. Dezember oder an Silvester abgeholt wird, sind das für die Mitarbeiter des EBB Überstunden. Den gelben Sack übernimmt eine Privatfirma im Auftrag des Dualen Systems Deutschland.
Wer sich nun noch einmal vergewissern will, wann in seiner Straße welcher Müll an welchem Tag abgeholt wird, kann in das Abfuhrkalendarium und den Umweltkalender schauen - oder in der Infothek der Stadt anrufen: 0951/870. Eine grafische Darstellung und Zuordnung aller Straßen in diesem Artikel ist nicht möglich.