Wann kommt das Handy-Parken in Bamberg?
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Montag, 23. Februar 2015
In Städten wie Bayreuth oder Nürnberg ist das Bezahlen der Parkgebühren mit dem Handy bereits möglich. In Bamberg gab es Anläufe, die Technologie umzusetzen. Doch schreckt man noch vor dem Aufwand zurück.

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Die Lösung des Problems könnte das sogenannte Handy-Parken sein. Städte wie Nürnberg, Bayreuth oder Coburg haben diese bargeldlose Form des Bezahlens bereits vor ein paar Jahren eingeführt. Dort berichtet man von positiven Erfahrungen. Den Nutzen habe der Parker, heißt es von der Stadt Bayreuth.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die lästige Kleingeldsuche entfällt.
Auch eine minutengenaue Abrechnung ist laut Angaben der Anbieter durch das Handy-Parken möglich - wer also mal länger beim Arzt braucht, kann sich ganz einfach über einen Anruf oder per Sms seine Parkzeit bequem verlängern und muss dazu nicht noch mal zu seinem Auto eilen. Alles funktioniert digital. Auch die Kontrolle. Bezahlt wird über die Mobilfunk-Rechnung.
Mehrkosten befürchtet
In Bamberg gibt es das Parken per Handy nicht. Laut Straßenverkehrsamt hatte es zuletzt im Jahr 2012 Überlegungen gegeben, dieses zu testen. Doch hatte man Abstand davon genommen, zu viele Unwägbarkeiten gab es, zu groß sei der finanzielle Aufwand. Eine Frage sei beispielsweise gewesen, ob man die einzelnen Parkzonen bei Einführung des Bezahlens mit dem Handy aneinander anpassen müsse. Momentan gibt es unterschiedliche Zonen: So kann man in der Langen Straße sein Auto in der 20-Minuten-Taktung abstellen, in anderen Zonen muss man einen Parkschein für mindestens eine halbe Stunde lösen.
Unterschiedliche Zonen könnten laufende Mehrkosten für die Stadt bedeuten, heißt es aus der Verwaltung. Außerdem kämen Kosten für die Einrichtung des Handy-Parkens hinzu. So benötigen die Parküberwacher spezielle Geräte, um die Standzeiten zu überwachen.
Das zentrale Problem sei aber ein anderes: Die Stadtwerke sind für Aufstellung und Wartung der Parkschein-Automaten zuständig. Von den Parkgebühren erhalten sie dafür einen Teilbetrag. Wenn jedoch das Handy-Parken eingeführt würde, müsse die Stadt dem Anbieter einen Teil des Geldes überlassen. Die Stadt müsse aber weiterhin die Dienstleistung der Stadtwerke bezahlen. So entstünden generell höhere Kosten.
Die Stadtwerke hatten 2012 ebenso keine Empfehlung ausgesprochen: "Damals haben wir der Stadt davon abgeraten, denn das zusätzliche Angebot für die Kunden wäre für die Stadt auf jeden Fall mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden gewesen. Dieser hätte durch eine Anpassung der Parkgebühren ausgeglichen werden können", schreibt Stadtwerke-Sprecherin Astrid Rosenberger per Mail.
In Bayreuth wurden im Jahr 2013 tatsächlich die Parkgebühren um 40 Prozent erhöht. Allerdings wurde die Erhöhung nicht in Zusammenhang mit dem Handy-Parken gebracht. Das Bezahlen mit dem Telefon wurde in der Wagner-Stadt bereits 2009 eingeführt.
Laufende monatliche Kosten
Das werde gut angenommen: "Der Anteil der Handy-Parker in Bayreuth beträgt zwischen zehn und zwölf Prozent aller Parkvorgänge - ein sehr hoher Prozentsatz, ursprünglich hatte die Stadt mit drei Prozent gerechnet", teilt Pressesprecherin Kerstin Dettlaff-Mayer mit.
Die laufenden monatlichen Kosten beliefen sich für die Stadt Bayreuth im mittleren dreistelligen Bereich und seien abhängig von der Nutzung des Handy-Parkens. Genaue Zahlen will die Sprecherin aufgrund des Vertragsgeheimnisses zwischen dem Anbieter "mobilecity" und der Stadt nicht nennen. Einbußen habe die Stadt jedoch seit Einführung nicht zu verzeichnen.
In Bamberg steht das Handy-Parken momentan nicht mehr ganz oben auf der Agenda. Auch wenn man das Thema bei der Stadt nicht aus den Augen verlieren will, bleibt es also erst einmal dabei: Wer sein Auto in der Innenstadt abstellt, muss wohl auch weiterhin das passende Kleingeld bereithalten.