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Wagner verspricht einen Neuanfang in Stegaurach


Autor: Hans Kurz

Stegaurach, Sonntag, 30. März 2014

Thilo Wagner ist der neue Bürgermeister in Stegaurach. Der Kandidat der FW-FL setzte sich mit 64,62 Prozent der Stimmen gegen Bernd Fricke (Grüne/SPD) durch. Alle politischen Gruppierungen im Ort zeigten sich zuversichtlich, dass es künftig im Gemeinderat eine gute Zusammenarbeit geben wird.
Ein Sieger: Thilo Wagner (links), kein Verlierer: Bernd Fricke. Fotos: hak


Am Schluss gab es nur zufriedene Gesichter im Foyer des Stegauracher Rathauses. Von einem Neuanfang, ja sogar einer "neuen Zeitrechnung" war die Rede. Und das nicht nur im Lager Thilo Wagner (FW-FL), der die Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag mit 64,62 Prozent klar gewonnen hat. Auch Bernd Fricke (Grüne) und seine Anhänger blickten optimistisch in die Zukunft. Dass er mit 35,38 Prozent hinter seinem Ergebnis vor sechs Jahren zurückgeblieben war, sah Fricke angesichts der veränderten Konstellation nicht dramatisch.

"Stegaurach hatte keine einfache Zeit", meinte er mit Blick auf vor allem auf die letzte Wahlperiode. "Wir wollen Thilo Wagner unterstützen, dass in der Gemeinde wieder was voran geht." Wagner nahm Ball gleich auf.

"Ich denke,, wir werden gut zusammenarbeiten", sagte er, als sein Konkurrent ihm persönlich gratulierte.
Auch CSU-Kandidat Daniel Palasti, der im ersten Wahlgang vor zwei Wochen nur auf den dritten Platz gekommen war, hatte sich zuvor schon im Gespräch mit dem FT zuversichtlich gezeigt, dass es einen Neuanfang geben und im Gemeinderat künftig die Sacharbeit dominieren wird.

Der neu gewählte Bürgermeister Wagner betonte denn auch: "Für mich ist die Farbgebung der Fraktionen nicht wichtig." Er wolle auf die Kompetenzen aus dem Gemeinderat setzen. "Wir haben da so viel Potenzial, dass wir in Zukunft das beste rausholen und gut zusammenarbeiten können." Wagner kündigte an, sich gleich in den nächsten Tagen mit allen zusammensetzen zu wollen.


Alle in die Arbeit eingebunden

Der Amtswechsel von Siegfried Stengel (CSU), der zuvor 18 Jahre lang die Stegauracher Kommunalpolitik dominiert hatte, erfolgt zum 1. Mai. Offiziell wird es jedoch erst mit der Vereidigung in der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderats, die voraussichtlich am Dienstag, 6. Mai, stattfindet.

Fricke zeigte sich erfreut darüber, dass nach seiner Berechnung dann wieder alle fünf Parteien und Gruppierungen in den Ausschüssen vertreten sein werden - auch der künftige SPD-Einzelkämpfer Joseph Höpfner. Es sei wichtig und gut, dass wirklich alle in die Arbeit des Gemeinderats eingebunden seien.

"Ich gehe davon aus, dass die Lager, die wieder ziemlich gleich stark sind, sich langsam auflösen werden", sagte Fricke im Rückblick auf die letzten sechs Jahre und im Ausblick auf das künftige Gremium. Tatsächlich ändert sich wenig in der Konstellation. Die CSU verliert zwei Sitze, die die Freien Wähler dazu bekommen, die Grünen sind mit einem Mandat mehr vertreten, das die SPD verloren hat. Die BNL ist in gleicher Stärke wie zuvor vertreten. Wagner, der einräumt, dass die bei er letzten Wahl zunächst angestrebte Zusammenarbeit von CSU und FW gerade in seiner Liste oft zu einer Zerreißprobe geführt habe, will darum auch neue Wege gehen.

Der Klimawandel zeigte sich nicht nur in dem vertrauensvollen Gespräch, das die beiden Stichwahl-Konkurrenten gleich am Wahlabend im Rathaus führten. Fricke kündigte an, später noch auf Wagners Feier im Gasthof Windfelder vorbeizuschauen. Und Wagner merkte sofort an: "Ich wäre bei ihm auch vorbeigekommen."


Rasch und reibungslos ausgezählt

Zufriedene Gesichter gab es am Sonntagabend auch bei den Wahlhelfern, die selbst unter den organisatorischen Problemen bei der Auszählung der Gemeinderats- und Kreistagswahl hatten leiden müssen. Bei der Stichwahl ging alles rasch und reibungslos über die Bühne.