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Rauchmeldertrick: Das steckt hinter der Warnung der Feuerwehr Zapfendorf


Autor: Anette Schreiber

Zapfendorf, Dienstag, 17. Januar 2017

Die Zapfendorfer Feuerwehr sorgt derzeit im Netz für Aufsehen, weil sie vor einem üblen Trick warnt, der andernorts schon die Polizei beschäftigt hat.
Kein Feuerwehrmann kommt, um die Einhaltung der Rauchmelderpflicht zu überprüfen. Foto: Barbara Herbst


Keine Angst. In Zapfendorf sind derzeit keine Gauner unterwegs, die als angebliche Feuerwehrleute Rauchmelder kontrollieren wollen. Dieser Trick wird immer wieder einmal angewendet, um Wohnungen auszuspionieren. Wenn die Feuerwehr Zapfendorf jetzt im Netz vor solchen Machenschaften warnt, dann nicht, weil solche Betrüger in Zapfendorf aufgetaucht wären, sondern als Aufforderung, wachsam zu sein. Trotzdem wird die Mitteilung in den sozialen Netzwerken eifrig geteilt.

Zapfendorfs Erster Kommandant Tilman Daum gab gleich Entwarnung, als der FT bei ihm nachfragte. Der Netzmaster der Wehr wolle lediglich und vorsorglich warnen, erklärte der Kommandant. Es gehöre zur Überarbeitung der Feuerwehrhomepage, solchen Bürgerservice zu leisten.

Die Rauchmelder-Kontrollmasche indes sieht Daum in der gleichen Kategorie wie den Trick mit dem Glas Wasser oder der vermeintlichen Überprüfung von Feuerlöschern. All das diene dazu, sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen, um sie auszuspionieren oder gleich Dinge zu entwenden.

Wie die Nachfrage bei der Polizei ergab, sind derzeit keine Fälle von falschen Feuerwehrmännern bekannt. Polizeipressesprecher Peter Müller (Polizeipräsidium Bayreuth) rät aber dennoch, "grundsätzlich keine Fremden in die Wohnung lassen".
Behördenvertreter sollten sich immer als solche ausweisen können. Im Zweifelsfall hilft Nachfragen bei der Polizei (Telefon 110) oder der integrierten Leitstelle (Telefon 112).


Erst gar nicht hereinlassen

Zum Glück sind solche Fälle laut Polizeisprecher Helmut Fischer nicht im Landkreis Bamberg bekannt. Auch namens der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt kann Sprecher Holger Düring keinen solchen aktuellen Fall benennen.

Sollte jedoch ein Unbekannter in die Wohnung wollen, sei es ratsam, denjenigen erst einmal gar nicht reinzulassen. Zudem könne er sich nicht vorstellen, dass die Feuerwehr von Tür zu Tür zieht, um die Existenz von Rauchmeldern zu überprüfen. Freilich sei bekannt, dass die Übergangsfrist für Rauchmelder in Altbauten im Dezember dieses Jahres endet.

In Neubauten ist der Einbau von Rauchmeldern in bestimmten Räumen (Durchgangszimmern, Schlafzimmern) seit langem vorgeschrieben. Was sagt die Feuerwehr zu dem Thema? Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann reagiert gleichermaßen überrascht wie empört. "Die Feuerwehr überprüft den Einbau von Rauchmeldern nicht."

Dafür gebe es keine gesetzliche Handhabe. Kontrollbehörden seien die Gemeinden, stellt Ziegmann den Sachverhalt klar. Sollte also jemand im Auftrag der Feuerwehr den Einbau von Rauchmeldern überprüfen wollen, rät er rigoros: "Sofort die Polizei rufen." Bernhard Ziegmann stellt sich aber genauso vehement hinter die Rauchmelder-Vorschrift.