Für die Dominikanerin Columba Schonath läuft ein Seligsprechungsprozess. Ein Studientag über die Mystikerin fand großen Anklang.
Ein erfolgreicher Abschluss des Seligsprechungsprozesses steht zwar noch aus. Doch für viele Gläubige ist die Dominikanerin Columba Schonath (1730 bis 1787) schon seit jeher eine verehrungswürdige Ordensfrau.
So strömten auch an ihrem Todestag (3. März) die Interessenten in das Heilig-Grab-Kloster, um sich an dem Studientag "Von der Kranken zur Mystikerin. Sr. Maria Columba Schonath aus der Sicht der Mitschwestern" über neue Forschungsergebnisse zu informieren. Die "Dominikanische Laiengemeinschaft vom Heiligen Grab" hatte dazu in Kooperation mit dem Columba-Schonath-Bund und den Schwestern des Klosters dazu eingeladen.
Die frühere Priorin des Heilig-Grab-Klosters, Schwester Berthilla Heil, blätterte die Vita Columba Schonaths auf und beleuchtete ihre geistige Entwicklung am Beispiel von Schlüsselerlebnissen wie etwa die Erstkommunion oder Krankheitsschüben nach ihrer Profess. Schwester Berthilla nannte den
Lebensauftrag Columbas: "Jesus als Guten Hirten durch Leiden weiden helfen auf dem Weg des Kreuzes." Äußeres Zeichen der Passion Christi, die Columba innerlich miterlebt habe, seien die empfangenen Stigmata, die Wundmale, gewesen. "Columba Schonath ist ein hochbegnadeter Mensch, von dem wir lernen können", erklärte die Referentin. Die Laienschwester Columba sei ganz auf Gott ausgerichtet: "Ihr Ziel ist Gott."
Elisabeth Fischer, Mitarbeiterin am Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Hamburg, zeichnete nach, wie Mitschwestern von Columba Schonath diese Mystikerin erst mit Erschrecken und schließlich mit Verehrung betrachteten. Hauptreferentin Fischer, die für ihre Doktorarbeit Formen weiblicher Mystik im 18. Jahrhundert untersucht, ordnete die Sicht der Mitschwestern ein: in ein Geflecht von Aufklärung, Mystik, aber auch Fällen von Besessenheit und Hexerei. Darüber hinaus entfaltete die Doktorandin soziale Aspekte in dem damaligen Konvent des
Heilig-Grab-Klosters.
Werner Zeißner, Zweiter Vorsitzender des Columba-Schonath-Bundes, stellte unter anderem die Hauptziele der seit 1923 existierenden Vereinigung vor: nämlich die finanzielle Unterstützung des Heilig-Grab-Klosters und die Förderung des Seligsprechungsverfahrens, das Erzbischof Karl Braun am 17. Mai 1999 eröffnet hatte. Er hoffe, so Zeißner, dass dieses Verfahren bis zum Ende des
Jahres 2020 einen positiven Abschluss finde.
Domkapitular Norbert Jung, Ordensreferent im Erzbistum Bamberg, bat darum, den Seligsprechungsprozess durch Gebet zu unterstützen. Jung wies auf die monatlichen Gottesdienste mit der Bitte um Seligsprechung in der Heilig-Grab-Kirche und in der Magdalena-Katharinakirche in Burgellern hin, wo Columba Schonath als Kind eines Müllers geboren wurde. Die nächsten
Gottesdienste werden am 23. März um 19 Uhr in Burgellern und am 27. April um 17.30 Uhr in Heilig-Grab gefeiert.