Am Freitagabend sind 64 Schülerinnen und sieben Lehrer der Maria-Ward-Realschule aus dem Skikurs in Südtirol zurückgekehrt. Weil die Provinz nun als Risikogebiet gilt, müssen sie und ihre Familien vorerst zuhause bleiben.
Es sollte für drei siebte Klassen der Maria-Ward-Realschule ein sportliches Gemeinschaftserlebnis werden, auf das sich alle seit Monaten gefreut hatten. An deren Ende steht jedoch eine der größten Quarantäne-Aktionen, die Stadt und Landkreis Bamberg jemals erlebt haben.
Am Sonntag dieser Woche waren 64 Schülerinnen und sieben Lehrer mit zwei Busfahrern nach Südtirol in den Skikurs gefahren, am späten Freitagabend sind sie zurückgekehrt. Weil jedoch das Robert-Koch-Institut auch Südtirol seit Donnerstagabend als Risikogebiet bewertet, wurden die Heimkehrerinnen direkt nach Scheßlitz weitergeleitet. Dort sollte eigentlich erst in der kommenden Woche eine zentrale Anlaufstelle für Corona-Verdachtsfälle ihren Betrieb aufnehmen. Nun wurden hier aber bereits in der Nacht auf Samstag Abstriche von allen Skikurs-Teilnehmern gemacht.
Zum Schutz und zur Sicherheit sei es nun laut Gesundheitsamt erforderlich, 14 Tage häusliche Quarantäne für alle Betroffenen und deren unmittelbare Angehörige anzuordnen. "Die Gesundheit der Bevölkerung hat oberste Priorität", erklärt dazu Landrat Johann Kalb als Leiter der Gesundheitsbehörde. Bislang sind aber weder Verdachtsfälle, noch konkrete Corona-Erkrankungen unter den Kursteilnehmern bekannt.
"Es war unverantwortlich, am Sonntag noch zu fahren, als in anderen Bundesländern Fahrten nach Italien längst abgesagt wurden", sagt ein Vater, der seine Tochter nicht mitfahren ließ. "Es ging der Schule wohl ums Geld. Sie hätte die Kosten selber tragen müssen, wenn sie den Skikurs abgesagt hätte." 450 Euro pro Teilnehmerin habe der Kurs gekostet, das läppere sich bei 64 Teilnehmerinnen, sieben Lehrkräften und 15 Schülerinnen, die trotz Anmeldung nicht mitgefahren seien. "Ich hatte weniger Angst vor einer Ansteckung als davor, dass danach alle in Quarantäne gehen müssen - und so ist es dann auch gekommen", sagt der Vater. Entsprechend sei er froh, dass er sich so entschieden habe.
Auf der Homepage der Schule wurde noch Tage vor der geplanten Abfahrt ein Statement des Reiseanbieters veröffentlicht: "Wir stehen mit dem auswärtigen Amt temporär in Verbindung und sind über die jüngsten Entwicklungen informiert." Das Unternehmen werde "die Skikurse in gewohnter Zuverlässigkeit durchführen", es gebe keinen Handlungsbedarf. Wer seine Kinder jedoch nicht mitfahren lasse, obwohl der Skikurs stattfinde, habe 70 Prozent der Kosten selbst zu tragen.
Der Skikurs sei vor über einem Jahr geplant worden. Ihre Schule habe sich bis zur Abreise an den Hinweisen des Auswärtigen Amtes orientiert, erklärt dazu Schulleiterin Barbara Hauck.
Dass es in den kommenden Wochen noch zu einer vorübergehenden Schließung der ganzen Realschule (und des Gymnasiums in unmittelbarer Nachbarschaft) kommt, kann sich Pressesprecher Harry Luck vom Erzbischöflichen Ordinariat, dem Träger der Schule, aber nicht vorstellen: "Wenn alle, die im Skikurs waren, 14 Tage zu Hause bleiben, gäbe es ja für die anderen Schülerinnen ganz sicher keine Ansteckungsgefahr." Entsprechend könnten auch alle anderen Schülerinnen am Montag normal zum Unterricht kommen.
Sinnfreer Beitrag
Bei dem ganzen planlosen Herumgeeiere der offiziellen Stellen ist es zwar erklärbar warum der Geiz über den Verstand gestellt wurde, doch es stellt sich die Frage wer jetzt die ganze Zeche für diesen hirnlosen Wahnsinn zahlen soll.
Wetten werden nicht angenommen.
Und was soll die Aussage sein?
Ein wenig dummes Gschmarri?