Vom Hochbehälter zum Sportplatz
Autor: Werner Baier
Litzendorf, Dienstag, 28. Juni 2016
Bei der Suche nach einem neuen Standort für den Mobilfunkmast in Pödeldorf ist man jetzt nahe dem Gelände des ASV Naisa fündig geworden.
Einstimmig entschloss sich der Gemeinderat Litzendorf, der Telekom einen neuen Mobilfunkmast auf dem gemeindeeigenen Grundstück östlich des Parkplatzes der Sportanlage des ASV Naisa errichten zu lassen. Die bisherige Mobilfunkanlage oberhalb des Baugebietes Hochleite Pödeldorf soll möglichst bald geschlossen werden; sie liegt zu nahe am Siedlungsbereich.
Deshalb hatte die Gemeinde den vor 20 Jahren mit der Telekom geschlossenen Nutzungsvertrag gekündigt. Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich bei den üblichen Vorbehalten der Bevölkerung gegen die Funkstrahlen schwierig. Letztlich schaltete der Gemeinderat das Umweltinstitut München ein. Dessen Gutachten liegt nun vor.
Es besagt, dass der Standort nahe dem Sportplatz von Naisa sowohl hinsichtlich der größtmöglichen Versorgung des Gemeindegebietes als auch mit Blick auf die geringstmögliche Belastung der Bevölkerung der geeignetste ist.
Umweltingenieur Ulrich stellte klar, dass auch bei allen anderen untersuchten Standortalternativen der Grenzwert der Belastung nicht erreicht werden würde. Er bestätigte aber, was die Telekom schon selbst herausgefunden hatte: Für die Versorgung des gesamten Gemeindegebiets mit Mobilfunk gäbe es keine bessere Lösung als das Sportgelände in Naisa. Und unmittelbare Nachbarn seien nicht vorhanden. Die Sportler würden durch die Mobilfunkanlage nicht belastet, versicherte der Umweltingenieur.
Mit der Entscheidung, der Telekom diesen Standort vorzuschlagen, beugt der Gemeinderat der Gefahr vor, dass sich der Mobilfunkanbieter oder andere Kommunikationsunternehmen selbstständig in Litzendorf mit einem Grundstücksbesitzer auf den Neubau einer Mobilfunkanlage einigen.
Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) weist darauf hin, dass auch der O2-Standort oberhalb von Pödeldorf seitens der Gemeinde gekündigt ist. Die Telefonica als Nachfolgeunternehmen wird nun auf den künftigen Standort bei Naisa bzw. auf den Funkmasten oberhalb von Litzendorf, Richtung Lohndorf, verwiesen.
Die Sprecher der Gemeinderatsfraktionen würdigten die gründliche Entscheidungsfindung und äußerten die Überzeugung, die bestmögliche Standortentscheidung getroffen zu haben.
Masterplan in Auftrag
Um beim Ausbau des Breitbandnetzes voranzukommen, beauftragte der Gemeinderat das Büro für Innovative Kommunikations-Technologien mit der Erstellung eines Masterplans für ganz Litzendorf.
Dafür werden rund 30 000 Euro aufgewendet, mithin zwei Drittel jener 50 000-Euro-Förderung, die sich Bürgermeister Wolfgang Möhrlein vom Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt abgeholt hat.
Kita-Gebühren steigen
Nur etwa ein Drittel der Kostensteigerungen, die im Betrieb des "Hauses für Kinder am Ellerbach" entstanden sind, gibt die Gemeinde an die Eltern weiter. Das hat eine Anhebung um zehn Euro (elf Prozent auf den Grundbeitrag) für jede Buchungskategorie zur Folge. Die Kindergartengebühren liegen damit in der ersten Stufe bei 102 Euro pro Kind und Monat. Die Gebührensatzung wird entsprechend angepasst, der Elternbeirat wurde vorher von der Gebührenerhöhung informiert. Auf Anregung von Gemeinderat Franz-Josef Schick (SPD) wurde die Verwaltung beauftragt, eine Vergleichsberechnung anzustellen bzw.
Kostenangebote freier Träger einzuholen und den Gemeinderat über die Ergebnisse zu informieren.
Sparkasse kürzt
Nicht einverstanden ist der Gemeinderat mit der Absicht der Sparkasse Bamberg, den Servicestandort im Pödeldorfer Schlemmerwiesengebiet aufzugeben. Wie Franz-Josef Schick (SPD) in Erfahrung gebracht hatte, ende das Mietverhältnis am Standort in den Schlemmerwiesen. Eventuell höhere Mietkosten und die Veralterung der Geräte sollen die Leitung der Sparkasse bewogen haben, den Servicestandort aufzugeben, hieß es. Erhalten bleibt die Sparkassen-Filiale an der Litzendorfer Hauptstraße. In Pödeldorf gibt es außerdem einen Servicepunkt der Raiffeisenbank.Gleichwohl sprach sich der Gemeinderat "mit Nachdruck" dafür aus, den EC-Standort der Sparkasse in Pödeldorf zu erhalten. Bürgermeister Möhrlein hat den Eindruck, dass dieser bislang stets gut angenommen worden sei.
Kritik an den Schützen
Unter dem Punkt Anfragen beschwerte sich Zweiter Bürgermeister Klemens Wölfel (SPD), dass zur Sportlerehrung auch ein Vertreter des Schützenvereins eingeladen worden sei, obwohl die Schützen in ihrem Domizil Kunigendenruh Veranstaltungen der AfD zuließen. Wölfel forderte, den Vertreter des Schützenvereins aus- und künftig nicht mehr einzuladen. Im Gemeinderat setzte sich aber die Erkenntnis durch, dass die Sportler keinen Einfluss auf die Verpachtung und den Betrieb der Gaststätte hätten. Bürgermeister Möhrlein will die Einladung an die Schützen aufrechterhalten, aber in einem Gespräch mit der Vorstandschaft der Schützen die Bedenken des Gemeinderats vortragen.