Vier SPD-Vorschläge stellen sich den Bürgern
Autor: Anette Schreiber
Stegaurach, Freitag, 22. März 2019
Beim ersten von zwei Bürgerforen präsentierte die Kreis-SPD vier Kandidaten, die um den Landratsposten kämpfen wollen. Das kam an.
Sie alle wollen mehr ins Gespräch kommen, den Landkreis besser voranbringen, Visionen statt der Erfüllung reiner Pflichtaufgaben und haben etliche konkrete Ansätze, wie etwa den Asbau der Anruflinien-Taxis oder die Nutzung leerer Schulgebäude als Realschulstandorte, oder auch für die Seniorenbetreuung. Die Besucher des SPD-Bürgerforums hatten gut eineinhalb Stunden Zeit, Andreas Schwarz, Jonas Merzbacher, Patricia Hanika und Carsten Joneitis und deren landkreisbezogene Vorstellungen kennen zu lernen und ihnen Fragen zu stellen.
Eine Antwort gab es am Ende doch immer wieder: "Das Wetter war schuld!" Ansonsten haben sie dieses Mal alles richtig gemacht, sind die Macher aus Bambergs Kreis-SPD mit ihrem Aufschlag zur Landratswahl im kommenden Jahr zufrieden. Eine starke Veranstaltung mit schwachem Besuch, sind sich Organisatoren und Basis einig.
Die SPD-Ortsvereine hatten vier aus ihren Reihen ermittelt, die Landratskandidat werden können. Am Ende des ersten von zwei geplanten Bürgerforen stellten sich die Aspiranten der Wahl. Das Ergebnis? Geheim. Bis zum nächsten Forum. Dann dürfen über 18-jährige Landkreisbewohner - die in Stegaurach noch nicht gewählt haben - ihr Votum abgeben. Der Trend wird der Mitgliederversammlung im Mai als Empfehlung bei der Kandidatenkür gegeben.
Das zweite Landratskandidaten-Wahlforum findet am 5. April im Hallstadter Kulturboden statt. Dort wie schon wie nun in Stegaurach, konnten bzw können auch weitere Kandidaten fürs die Landratskandidatur, aber auch für die SPD-Kreistagsliste vorgeschlagen werden.
Keine weiteren Vorschläge
In Stegaurach war das erst einmal nicht der Fall. Das Gros der Besucher setzte sich aus Parteimitgliedern zusammen, was Wolfgang Heyder denn humorvoll von einem Familientreffen sprechen ließ. Marcus Appel (Radio Bamberg), führte durch die Veranstaltung im Bürgersaal.
Erwartungsgemäß waren es Fragen nach der Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs und der Schaffung von Wohnraum ebenso wie der medizinischen Versorgung, die den Besuchern besonders unter den Nägeln brannten. Als Expertin in Sachen Wohnen forderte Patricia Hanika Erleichterung bei den Vorgaben fürs Bauen im Ortskern. Die beiden Bürgermeister Jonas Merzbacher und Carsten Joeneitis unterstrichen, dass Kommunen Flächen erst einmal selbst erwerben müssen, um hier bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Allerdings komme der Nutzung von Baulücken gleichfalls hohe Bedeutung zu. Wie schwierig das ist, hatte auch Andreas Schwarz in seiner Bürgermeisterzeit erfahren. Insbesondere er wie auch Merzbacher üben in Sachen Wohnraum heftig Kritik an der kreiseigenen Wohnbaugenossenschaft, die sich mehr auf den Bau medizinsicher Versorgungszentren verlegt habe, als dass sie für bezahlbaren Wohnraum sorge.
Das Kandidaten-Quartett war sich bei der medizinischen Versorgung einig, dass hier die Nähe der bayerischen Gesundheitsministerin zu wenig genutzt werde, um die Region voranzubringen. Auch beim Seniorenpolitischen Gesamtkonzept, Stichwort Pflege, gehe es nicht weiter. Große Mängel machte speziell Andreas Schwarz beim Breitbandausbau aus. Einig ist man sich, dass Stadt und Landkreis kooperieren müssen, Merzbacher kritisierte heftig: "Mit den Regionalwerken geht es keinen Schritt vorwärts."