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Vier Abiturienten kamen am Bamberger Clavius-Gymnasium auf die Traumnote 1,0


Autor: Philipp Demling

Bamberg, Freitag, 26. Juni 2015

Schule aus für immer: Bayerns Abiturienten haben gestern ihre Zeugnisse bekommen - 169 davon legten die allgemeine Hochschulreife am Clavius-Gymnasium in Bamberg ab.
Niklas Dengler, Michael Heins, Tekla Wolstein und Julius Nebel (v.l.) haben die Bestnote 1,0.


Ein Lebensabschnitt geht zu Ende. Wie der nächste aussieht, bestimmt man selbst. Studieren? Eine Ausbildung? Ein Freiwilliges Soziales Jahr? Ein einjähriges Praktikum am anderen Ende der Welt? Oder erst mal ein ausgedehnter Urlaub? Alles ist möglich. Es gibt wohl keine andere Lebensphase, in der man so viel Entscheidungsfreiheit hat wie nach dem Abitur.

Am Clavius-Gymnasium, dem größten Gymnasium Bambergs, haben gestern 169 junge Menschen ihre Abiturzeugnisse überreicht bekommen und versuchen ab jetzt, das Beste aus ihrer neuen Freiheit zu machen. Dabei stehen ihnen alle Türen offen, macht Schulleiter Wolfgang Funk bei der Abiturfeier im Joseph-Keilberth-Saal der Konzert- und Kongresshalle deutlich: "Je höher der Bildungsgrad, desto geringer ist das Risiko, arbeitslos zu werden.

Das bayerische Abitur ist ein Pfund, mit dem Sie wuchern können."


Eigenständige Leistung

Funk behält den Abiturjahrgang 2015 als "sympathisch und leistungswillig" in Erinnerung, sagt er. Als Höhepunkt ist ihm das Musical "Hairspray" in Erinnerung geblieben, das einige Abiturienten im Rahmen eines P-Seminars inszenierten. Doch die Inszenierung war nicht alles. "Sie haben es komplett selbst organisiert", sagt der Schulleiter. "Mit Sponsorenakquise und allem, was dazugehört."


Jeder Dritte ein Einserabiturient

Der Leistungswille der 169 Schüler zeigt sich auch an ihren Noten: 53 von ihnen, also etwa jeder Dritte, haben einen Abiturschnitt mit einer Eins vor dem Komma. Vier CGler haben sogar die Bestnote 1,0 geschafft: Niklas Dengler, Michael Heins, Tekla Wolstein und Julius Nebel.

Als Anerkennung für ihre herausragende Leistung erhielten sie vom Schulleiter eine steinerne Büste, die Christopher Clavius, den Namenspatron des mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums, darstellt. Der im 16. Jahrhundert in Bamberg geborene Jesuitenpater war als "König der Mathematik" bekannt.

Michael Heins will in Würzburg Physik studieren. Julius Nebel zieht es etwas weiter weg: Er schwankt noch zwischen den Studiengängen "Liberal Arts and Sciences" in Freiburg und "Internationale Beziehungen" in Dresden. Der neue, selbstbestimmte Lebensabschnitt kann beginnen.