Viel "Futter" für die Narren in Zapfendorf
Autor: Johannes Michel
Zapfendorf, Sonntag, 03. März 2019
Das Jahr 2018 bot ordentlich Themen für Satiriker - und das nutzen viele Gruppen natürlich aus. Im Fokus freilich die Christbaum-Umsägerinnen.
Ordentlich was los war im zurückliegenden Jahr in Zapfendorf. Kein Wunder, dass sich Themen wie Pferdekot im Schwimmbad und umgesägte Bäume als Themen gleich auf mehreren Faschingswagen wiederfanden. Aber auch Überregionales wie der Dieselskandal oder die gerade noch verhinderte Abholzung des Hambacher Forstes wurden aufgegriffen.
Angeführt wurde der 61. Zapfendorfer Faschingsumzug am Faschingssonntag von den Bannerträgern und dem Veranstalter, der TSG Mädchengarde Zapfendorf. Über die Hälfte der teilnehmenden Gruppen kam aus Zapfendorf oder einem der Ortsteile. Die sicher kleinsten Teilnehmer stellte die Kindertagesstätte St. Franziskus, die Kinder hatten sich als "Piraten, Hexen, Ritter, Prinzen & Co." verkleidet.
Die Themen aus der "großen Politik" hatten zum Beispiel die Laafer Jungs dabei. Beim "Dieselskandal" rauchte das Auto auf dem Faschingswagen die Zuschauer ganz schön ein. Der Karnevalsclub Wolfsdorf-Grundfeld machte auf den überhandnehmenden Plastikmüll aufmerksam - der fand sich übrigens nach dem Umzug wieder reichlich auf den Straßen, obwohl extra ein Müllwagen hinter dem Umzug fuhr. Ebenfalls Politisches zeigte der Sportclub Unteroberndorf - zum Hambacher Forst und dem Ende des Kohleabbaus in Deutschland: "Was wir in Deutschland nicht produzieren, müssen wir bald teuer importieren", hieß es da.
Mein Freund, der Baum
Wie sollte es anders sein - gleich zwei Faschingswagen nahmen sich den Baumfrevlerinnen an, die Zapfendorf im vergangenen Jahr in Atem gehalten hatten. Zunächst ist hier der Wagen der Gemeinde zu nennen, auf dem auch Bürgermeister Volker Dittrich mitfuhr - groß zu lesen war an der Seite: "Mein Freund der Baum".
Und der Stammtisch Sprich Leise sah das ebenfalls als eine gute Vorlage: "Ich wollte schon immer mal einen Christbaum umsägen" - gesagt, getan. Denn der Christbaum auf dem Faschingswagen fiel tatsächlich alle paar Meter um. Und die Mitglieder der Gruppe Fuchs 80 traten als Detektive auf, die naturgemäß in Zapfendorf zuletzt ordentlich zu tun hatten - denn nicht nur die umgesägten Bäume beschäftigten die Bevölkerung, sondern auch Schmierereien oder der Pferdemist im Schwimmbad Aquarena.
Kreativ waren aber auch andere Gruppen. Etwa die Laafer Kärwäsbuam: "In Stadt und Land ist nun bekannt, wir werden Dezibelkerwa genannt", skandierten sie. Denn die Kirchweih in Lauf hatte im vergangenen Jahr Schlagzeilen aufgrund angeblicher Lärmbelästigung gemacht.
Auf Nachwuchssuche begab sich der Gesangverein Cäcilia: "Männer sind bei uns Mangel, drum holen wir sie mit Netz und Angel", stand auf dem Banner des Schildträgers. Mit Keschern setzte die Fußgruppe das auch gleich um. Mit keinem aktuellen Thema, aber dennoch auffällig trat die Badmintongruppe des SV Zapfendorf auf - aus Badminton wurde Batman. Ein überdimensionaler Badmintonschläger zog, getragen von drei "Fledermäusen", durch die Straßen. Und auch der Wagen der Feuerwehr Zapfendorf mit Asterix, Obelix und den Römern war sehr sehenswert.