VHS Bamberg: neues Bistro, neues Konzept
Autor: Anna Lienhardt
Bamberg, Montag, 07. März 2016
Die Diakonie ist neue Betreiberin des Bistros in der Volkshochschule. Das Mitarbeiter-Team besteht aus fest Angestellten und psychisch Kranken.
Schon vor ihrem eigentlichen Amtsantritt vor etwas über einem Jahr wurde die neue Leiterin der Bamberger Volkshochschule (VHS) auf der Straße angesprochen: "Die Leute haben gefragt: ,Was ist denn mit unserem Bistro?‘", erinnert sich Anna Scherbaum bei einem Medientermin vor Ort.
Diese Frage kann nun beantwortet werden: Die Diakonie Bamberg-Forchheim hat dem rund zweieinhalb Jahre dauernden Leerstand des Treffpunktes in der Tränkgasse ein Ende gesetzt. "Wir machen hier etwas Ähnliches wie die Villa Remeis mit dem SKF: Wir bieten Arbeitsgelegenheiten für psychisch kranke Menschen mit therapeutischer Begleitung", erläutert Norbert Kern, Vorsitzender des Diakonischen Werkes Bamberg-Forchheim. Das Konzept: Es gibt einen festen Stamm von vier regulär Beschäftigten. Diese werden unterstützt durch psychisch Kranke, die - je nach persönlichen Möglichkeiten - das Team für ein paar Stunden verstärken.
Kein ganz einfaches Pflaster
Den Vertrag hat die VHS als Mieterin mit dem städtischen Immobilienmanagement als Vermieter abgeschlossen - zunächst begrenzt auf zweieinhalb Jahre, mit Option auf weitere fünf Jahre. Dem neuen Betreiber ist klar: Ein ganz einfaches Pflaster ist die VHS im ehemaligen E-Werk-Gebäude nicht. Den notwendigen Umsatz nur im Zusammenhang mit dem Publikumsverkehr zwischen den Kursen zu erwirtschaften, sei schwierig, so Kern. Aber: "Wir haben die Regnitz vor der Tür und wollen auch externe Kunden."
Das betont auch Bambergs Kultur- und Bildungsreferent, Bürgermeister Christian Lange (CSU): Man hoffe auf das umliegende Quartier als Einzugsbereich. "Wenn das Wetter passt, können wir die Terrasse empfehlen." Vorerst kann man seinen Snack im Inneren des Hauses einnehmen, zum Beispiel auch gerne nach einem Besuch der nahe gelegenen Stadtbücherei, wie Anna Scherbaum anmerkt.
Neben Bistro typischem Essen bietet die Speisenkarte täglich eine warme Suppe und Salate. Rund 30 000 Euro hat das Immobilienmanagement der Stadt in die Hand genommen, um Gastraum, Küche, Wände und Böden auf Vordermann zu bringen, wie Leiter Christian Wonka bekannt gibt.
Norbert Kern von der Diakonie weiß um die Herausforderung der Bewirtung vor Ort: "Da kann es schon vorkommen, dass innerhalb von 15 Minuten 200 Leute dastehen." Kern kündigt an, dass kommende Woche die ersten "Vorstellungsgespräche" mit psychisch kranken Menschen anstünden. "Sie müssen hier auch reinpassen - sich gut orientieren können, freundlich sein und belastbar."
Der Bistrobetrieb läuft bereits mit den regulär angestellten Mitarbeitern: Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 14 und 17 bis 22.30 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr. Sonntags ist Ruhetag.