Druckartikel: Verzögerte Sperrmüllabholung verärgert Bamberger

Verzögerte Sperrmüllabholung verärgert Bamberger


Autor: Gertrud Glössner-Möschk

Bamberg, Dienstag, 08. Oktober 2013

Das Malerviertel und Bamberger Ost sind über das Wochenende im Müll versunken. So jedenfalls empfinden es die Anwohner. Die Stadt spricht von einer unglücklichen Kombination mehrerer Faktoren.
Vermüllte Grünlage im Malerviertel, Dienstag morgen  Foto: Ronald Rinklef


Die Geduld von Herbert Braun (Name von der Redaktion geändert) hatte am Montagabend ein Ende: Nachdem alle seine Beschwerden beim Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg nichts gefruchtet hatten, griff er erneut zum Telefonhörer und rief an, diesmal die FT-Lokalredaktion: "Kommen Sie einmal nach Bamberg Ost und schauen Sie sich an, wie es bei uns aussieht."

Eine E-Mail mit dem gleichen Tenor erreichte uns aus dem Malerviertel. "Bitte sehen Sie sich im Bereich Starkenfeldstraße, Malerviertel, Reihenhäuser, Eigentumswohnungen mal um", flehte eine Dame, die ebenfalls anonym bleiben wollte.

Feuerwehrzufahrten blockiert

Für die Straßenzüge rund um die Heinrichskirche war die Sperrmüllabfuhr von der Stadt Bamberg für Mittwoch, 2. Oktober, vorgesehen gewesen. Aber die Laster kamen nicht. Am 3.

Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, moderten die Haufen natürlich weiter vor sich hin. Nur ab und zu wurden sie durchwühlt von vorbeiziehenden Sperrmüll-Fledderern mit Kleintransportern. Die Hoffnung, dass den Müllhaufen am Samstag ein Ende gemacht werden würde, erfüllte sich ebenfalls nicht. Und auch der Montag ging vorbei, ohne dass sich etwas tat.

Im Frühjahr war's genauso

Das gleiche Bild bot sich im Malerviertel, wo die Abfuhr am Freitag, 4. Oktober, hätte stattfinden sollen. Unsere Informantin, die nicht genannt sein will, nannte es am Dienstag "einen unmöglichen Zustand", der an der Starkenfeldstraße ("eine Einfallstraße in die Stadt!") und in den benachbarten Wohnstraßen herrsche. Selbst Feuerwehrzufahrten seien durch die Berge von Unrat blockiert. Sie findet es traurig, dass die Stadt Bamberg diesen "schrecklichen und beschämenden Zustand" über ein Wochenende hinweg nicht in den Griff bekomme.

Für unsere Leserin lässt sich das "durch nichts entschuldigen", zumal sich schon im Frühjahr die Abfuhr verzögert habe. Ihre Empörung gipfelt indem Ausspruch "Wir sind doch nicht in Neapel!" Bei der Stadt habe sie die Auskunft bekommen, dass die Verzögerung mit dem Bombenalarm vor dem Bahnhof zu tun haben soll. Seltsam allerdings, dass der Bombenalarm bereits am Dienstag, 1. Oktober, war . . .

Auf Nachfrage der Lokalredaktion bei der Pressestelle der Stadt Bamberg wurden uns andere Gründe genannt. Pressechefin Ulrike Siebenhaar, die ihren Erläuterungen den Satz "Wir bedauern das sehr!" vorausschickt, spricht von einem Zusammentreffen mehrerer bedauerlicher Umstände: "eine unglückliche Kombination". Der externe Dienstleister, der vom Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg mit der Sperrmüllabfuhr beauftragt sei, habe sich Mitte der letzten Woche mit Verzögerungen im Müllheizkraftwerk konfrontiert gesehen. Dann sei Feiertag gewesen, und so habe sich das Ganze weiter verschoben.

Siebenhaar unterstreicht, dass es der Stadt sehr leid tue, "aber die Verzögerung liegt nur in einem gewissen Maß in unserer Verantwortung".