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Kreis Bamberg: Er drohte, seiner Tochter etwas anzutun - Vergewaltiger muss hinter Gitter


Autor: Nikolas Pelke

Pommersfelden, Dienstag, 11. Dezember 2018

Mehrfach soll ein 35-Jähriger seine Lebensgefährtin im Landkreis Bamberg sexuell missbraucht haben. Nun muss er für sechs Jahre ins Gefängnis.
Der 35-jährige Angeklagte versteckt sein Gesicht hinter der Hand. Foto: Nikolas Pelke


Mit einer Plastiktüte betrat der Angeklagte den Gerichtssaal zum Prozessauftakt vor rund sechs Wochen. Mit einer Haftstrafe in Höhe von sechs Jahren hat der 35-jährige Mann das Nürnberger Landgericht nun verlassen dürfen.

Dieser Prozess ist nichts für schwache Nerven gewesen. Mit Schlägen soll ein Mann seine Lebensgefährtin in sieben Fällen zum Sex gezwungen haben. Mit der Drohung, dem gemeinsamen Kind etwas anzutun, soll der jugendlich wirkende Mann mit dem kleinen Pferdeschwanz und den jemenitischen Wurzeln seine Lebensgefährtin mehrfach zum genauso ungewollten wie schmerzhaften Sex gezwungen haben.

Schläge und Drohungen

Ohne falsche Scham listete die Staatsanwaltschaft die Schandtaten des Mannes detailliert auf. Zunächst sollen die sexuellen Übergriffe in der gemeinsamen Wohnung im Landkreis Bamberg, später in der gemeinsamen Wohnung im Landkreis Fürth stattgefunden haben. Erst kürzlich soll das unverheiratete Paar nach Franken gezogen sein.

Der Ablauf der sexuellen Übergriffe soll sich meistens folgendermaßen abgespielt haben: Unter Anwendung von Schlägen zwang der Mann die Frau zum Sex. Um das Opfer gefügig zu machen, drohte der Mann laut Staatsanwalt damit, der gemeinsamen Tochter etwas anzutun. Während die heute achtjährige Tochter auf dem Sofa hockte, soll es im Schlafzimmer der Eltern wenig zärtlich zur Sache gegangen sein.

Der rabiate Mann soll seine Lebensgefährtin mit wiederholten Schlägen ins Gesicht zum Liebesspiel gezwungen haben. Besonders häufig soll der Mann seine Frau zu besonders schmerzhaften Sexualpraktiken gedrängt haben. Der Mann soll sich dabei um das Wohlergehen der Frau einen feuchten Kehricht gekümmert haben. Bei den Vergewaltigungen soll die Frau häufig geweint und gesagt haben, dass sie ihren Lebensgefährten "hasse".

Angeklagter uneinsichtig

Bereits zum Prozessauftakt hatte sich der Angeklagte ob der Vorwürfe wenig einsichtig gezeigt. Von Empfindungen wie Reue schien der Mann gar meilenweit entfernt zu sein. Sogar mit seinen beiden Pflichtverteidigern lag der 35-jährige Mann mit den arabischen Wurzeln offensichtlich von Anfang an über Kreuz.

Zum Ende der Beweisaufnahme forderte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer für den Angeklagten eine Gesamtfreiheitsstrafe in Höhe von sieben Jahren und sechs Monaten. Die Vertreterin der Nebenklägerin hatte sich dieser Forderung angeschlossen. Die Verteidigung verzichtete auf einen abschließenden Antrag zum Strafmaß. Das Landgericht verurteilte den Mann schließlich zu einer Gefängnisstrafe in Höhe von sechs Jahren.