Zum Artikel "Keine Abstriche für magische Momente" vom 28. Juni über "Bamberg zaubert" hat uns der Kabarettist Mäc Härder am Montag eine Stellungnahme zukommen lassen, in der er den aus der Pressekonferenz zitierten Äußerungen des Stadtmarketingchefs Klaus Stieringer vehement widerspricht.
Mäc Härder schreibt: "Jenseits der Polemik gibt es drei grundlegende Dinge darzustellen."
Events "umetikettiert"
Sinngemäß heißt es unter Punkt Eins, dass das Festival
"Bamberg zaubert" 1999 von Stefan Pruschwitz, Reiner Wimmer und Mäc Härder selbst ins Leben gerufen worden sei und sich die nächsten fünf Jahre zu einem großen Straßentheaterfestival entwickelt habe. Klaus Stieringer habe dieses Festival weder erfunden noch groß gemacht. Mäc Härders Rückzug als künstlerischer Leiter im Jahre 2003 habe allein mit seinem TV-Engagement zu tun gehabt. Nach Meinung des Kabarettisten sei das Festival in den letzten Jahren zu einem Massen-Event verkommen, bei dem Coca-Cola-Stände wichtiger seien als die Künstler.
In Punkt Zwei führt Mäc Härder auf, dass die Künstler seit 2004 keine Antrittsgage mehr bekommen. Lediglich die Fahrtkosten würden ausbezahlt, Übernachtung und Catering gestellt. "Der Rest soll durch Sammeln nach den Shows hereinkommen. Das ist in etwa so, wie wenn der Kellner vom Trinkgeld oder der Pfarrer vom Klingelbeutel leben müsste."
In Punkt Drei kritisiert er, dass sich Stieringer mit dem Titel "Kulturmanager des Jahres" brüste, was er, Mäc Härder, als "Hohn für alle Kulturschaffenden, für all die bildenden, schreibenden, musizierenden, darstellenden Künstler und Künstlerinnen in unserer Stadt" betrachte.
Mit Kultur habe es nichts zu tun, wenn jeder Maxplatz-Event zur Kulturveranstaltung umetikettiert werde. Das sei nichts anderes als ein durchsichtiger Versuch des Stadtmarketingchefs, sich mit dem Begriff "Kultur" zu adeln.
Über Stieringers Formulierung, er, Mäc Härder, sei ein in Vergessenheit geratener Kabarettist, habe er gelacht, aber weniger über diesen Satz als über die "beschränkte Wahrnehmung eines gekränkten Citymanagers".
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Ein typischer Vertreter des Anpassens. Wenn etwas gut läuft wie bei "Bamberg zaubert", dann drängt er sich sofort in die erste Reihe, um den Weihrauch einzuatmen. Einige kleine Veränderungen im Programm und schon setzt er seinen Namen darunter. Nun noch große Reden schwingen vor diesen Möchtegernkulturellen und schon fühlt er sich wie Marc Anton und fällt über andere her. Anwohner raus, jetzt kommt der Party-Klaus.
Schickt diesen übergeschnappten Nummer-eins-Stadtmarketingchef mit seinen zweitausend Heuljammerern nach München. Dort bekommen sie gleich eins aufs Maul von der Kultur und können sich am Dünnbier berauschen bis zum Windelwechsel.
Der Stieringer hat sich schon immer mit fremden Federn geschmückt.
Sowas von selbstgefällig, da wird mir schlecht.