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Umsonstladen in Bamberg: Noch günstiger geht's nicht


Autor: Sabine Christofzik

Bamberg, Montag, 20. Februar 2017

Wo gibt es Lebensmittel, Kleidung und Gebrauchsgegenstände zum ganz kleinen Preis? In einem Bamberger Laden gar braucht man überhaupt kein Geld.
Elisabeth Prüm, Karin Mock und Ingo Bausch (von links) sortieren im Untergeschoss des Umsonstladens Kleidungsstücke.  Foto: Sabine Christofzik


Anders als die Sozialkaufhäuser, in denen man Gebrauchtes günstig erwerben kann, funkioniert der "Mosaik"-Umsonstladen in der Bamberger Zwerggasse. Auch dort können die einen abgeben, was sie nicht mehr brauchen und andere, die vielleicht gerade auf der Suche nach diesen Gegenständen sind, etwas holen. Der Unterschied: Hier braucht niemand einen Berechtigungsausweis. Nicht nicht mal Geld ist notwendig, um aus sich aus den Regalen oder von den Kleiderstangen bedienen zu können.

So ein "Warenaustausch" kann schnell vonstatten gehen. Die zehn am Vortag gebrachten Weingläser sind weg. Und bei den nun angelieferten sechs DVDs hat es nur Minuten gedauert, bis sich Interessenten fanden.

"Das ist sehr oft so. Was neu reinkommt, geht manchmal sofort wieder aus", sagt Elisabeth Prüm. In dem mit Sofas und einer kleinen Ladentheke ausgestatteten Raum im Erdgeschoss ist es an diesem Mittwoch-Mittag für einige Minuten eher ruhig. Aber nicht sehr lange. "Und bevor wir öffnen, stehen meistens schon Leute vor der Tür", berichtet Karin Mock.

Nicht gleich in der ersten Stunde zum Informationsgespräch zu kommen, darum hatte auch das Team, das am Dienstag für den Ladenbetrieb zuständig war, gebeten. "Dann geht es hier nämlich meistens zu wie im Bienenstock."


Zweimal umgezogen

Die Initiative, in Bamberg solch eine Begegnungstätte ins Leben zu rufen, ging 2014 von einigen Studenten aus. Längst sind Helfer und Unterstützer in einem Verein ("Umsonst in Bamberg") organisiert.

Der Umsonstladen ist zweimal umgezogen: von der Luitpoldstraße in die Nürnberger Straße und von dort in die Zwerggasse, mitten in die Innenstadt.

Gearbeitet wird ehrenamtlich. Und die Besetzung wechselt . "Die jungen Leute bleiben ja nach Abschluss ihres Studiums nicht immer in Bamberg", sagt Karin Mock. "Aber es sind auch noch einige aus der ersten Stunde dabei."

Abgeben wird alles Mögliche. Das Ungewöhnlichste, an das Elisabeth Prüm sich erinnern kann, war eine "Shrutibox", ein indisches Instrument zur Gesangsbegleitung. "Kleidung haben wir im Moment viel. Fast zu viel, denn sie muss ja auch ansprechend präsentiert werden. Der Platz im Untergeschoss ist allerdings begrenzt. "
Seit kurzem hat der Umsonstladen neue Öffnungszeiten: Dienstag von 16 bis 19 Uhr, Mittwoch von 11 bis 14 Uhr und Samstag von 12 bis 15 Uhr.


Einen Berechtigungsbescheinigung braucht, wer das Angebot der beiden "Tafeln" in Bamberg und in Burgebrach in Anspruch nehmen will. Ebenso verhält es sich beim Josefslädchen in Bamberg und beim "Hirschaider Körbla".

Ferner gibt es Sozialkaufhäuser, in denen jedermann Kunde sein kann, wie das Kolping-Gebrauchtwarenhaus in der Bamberger Siechenstraße und den Kolping-Schnäppchentreff im Laubanger. Das Kreislauf-Kaufhaus ist in der Pödeldorfer Straße zu finden. Dazu kommt eine Reihe von von Second-Hand-Shops.

Eine gute Übersicht bietet der "Schnäppchenführer" des Familienportals Bamberg (www.familienportal-bamberg.de)

Auf Facebook gibt es Gruppen, in denen Mitglieder Dinge verschenken, zum Beispiel Share and Care Bamberg oder Zu verschenken Bamberg*Hassberg*Schweinfurt.