Druckartikel: Um Bamberg besteht nur an kleinen Bächen Gefahr

Um Bamberg besteht nur an kleinen Bächen Gefahr


Autor: Hans Kurz

Bamberg, Montag, 27. Mai 2013

Die größeren Flüsse reagieren bislang nur mit einem mäßigen Anstieg der Pegelstände auf die Niederschläge. Doch der Starkregen von Sonntag auf Montag ließ etliche kleine Bäche im Steigerwald und in der Fränkischen Toskana über die Ufer treten.
Bei Hallstadt Fotos: Ronald Rinklef


Das relativ schmale Regenband, dass sich seit Sonntag vom Nordwesten zum Südosten über Deutschland zieht, hat auch im Raum Bamberg spuren hinterlassen. Vor allem im Steigerwald und auf dem Jura fiel starker Dauerregen den zahlreiche kleine Bäche nicht mehr aufnehmen konnten.

So drohte das Wasser beispielsweise in Schammelsdorf (Gemeinde Litzendorf) mehrere Häuser zu überfluten. Mit Barrieren aus Sandsäcken auf und eilig ausgehobenen Gräben versuchte die Feuerwehr die Wassermassen um- und abzuleiten Eine Sandsackbarriere war auch in Wernsdorf (Gemeinde Strullendorf) nötig. Dort war der Strullendorf Bach über die Ufer getreten ergoss sich schon in ein angrenzendes Haus. Voll gelaufene Keller wurden auch aus dem Raum Scheßlitz gemeldet.

Dramatisch verlief die Nacht zum Montag an der oberen Aurach. In Tretzendorf (Landkreis Haßberge) drohte der Damm des Tretzendorfer Weihers - wie schon 1955 einmal mit verheerenden Folgen - zu brechen. Feuerwehr und THW schafften es, bis gegen 8 Uhr morgens war die größte Gefahr zu bannen. Langsam sank der Wasserspiegel des Sees wieder. Auch im Landkreis Bamberg entspannte sich die Lage im Laufe des Montags, nachdem der Regen nachgelassen hatte.

Die größeren Flüsse haben das Wasser bisher weitgehend aufgenommen, ohne dass es zu größeren Überschwemmungen kam. In Pettstadt wurde dennoch der Fährbetrieb wegen Hochwasser eingestellt. Gestern Nachmittag war der Regnitzpegel mit 2,70 Meter aber noch rund einen Meter unter der ersten Meldestufe. Ähnlich sah es am Main bei Kemmern aus, wo der Wasserstand unter der 4,20-Meter-Marke blieb. Zum Vergleich: Im Januar 2011 erreichte er zwei Mal fast sieben Meter. Damals floss mit fast 700 Kubikmeter pro Sekunde mehr als fünfmal so viel Wasser den Main hinunter wie gestern.

Bis zum Mittwoch soll sich die Lage den Prognosen weiter entspannen. Wenn danach ein angekündigtes starkes Tief erneut viel Regen bringt, werden die kleinen Bäche erneut stärker betroffen sein als Flüsse, die noch reichlich Aufnahmekapazität haben.