Trunstadter fliegt zum Traum-Finale
Autor: Redaktion.
Bamberg, Mittwoch, 09. Juli 2014
Deutschland steht im Endspiel der WM. Darüber freut sich Stefan Kulisch doppelt: Der Trunstadter fliegt zum Finale nach Rio - und das an seinem Geburtstag.
Stefan Kulisch steht im WM-Finale. Zwar nicht auf dem Platz, aber er ist am Sonntag auf den Zuschauerrängen im Stadion von Rio de Janeiro live dabei und verfolgt von dort hautnah, wenn Deutschland unter Umständen seinen vierten Titel holt.
Am Freitag geht die Reise schon los. Stefan Kulisch sitzt dann im Flieger. Um 22.30 Uhr hebt die Maschine ab - für ihn beginnt ein Kurztrip, den er sich noch vor ein paar Wochen nicht einmal erträumt hätte.
Preis dem Chef weggeschnappt
Denn mehr Glück als der Trunstadter kann man nicht haben: "Die Chancen sind gering, so etwas zu gewinnen - und dann steht auch noch Deutschland im Finale. Besser geht's nicht", sagt Kulisch. Das Besondere für ihn: Er hat die Reise zur Weltmeisterschaft vor kurzem erst bei einer Verlosung, an der er auf einer Geschäftsmesse teilgenommen hatte, gewonnen. Und kam sozusagen wie die Jungfrau zum Kind dazu. Sein Chef Georg Schütz, in dessen Photovoltaik-Firma mit Sitz im Bischberger Ortsteil Tütschengereuth Kulisch arbeitet, hat gerne grünes Licht für ein paar freie Tage gegeben. Schließlich hatte auch Schütz an dem Gewinnspiel teilgenommen.
Doch das Glück fehlte dem Boss - dafür hatte Kulisch umso mehr davon: Bei der Verlosung von Solaredge, eines Lieferanten der Firma, gewann er erst den fußballerischen Kurztrip - und als ob das nicht schon genug wäre, wurde Kulisch schnell klar, dass auch der Flug für ihn etwas Außergewöhnliches wird. Denn der Abflugtermin konnte nicht besser liegen: "Eineinhalb Stunden nach dem Start feiere ich meinen Geburtstag im Flugzeug", erzählt Kulisch. Er wird dann in der Luft 36 Jahre alt. "Da werde ich mit dem Piloten mit einem Glas Sekt anstoßen", scherzt er.
Am Samstagmorgen um fünf Uhr landet Kulisch - dann ein Jahr älter - auf dem Flughafen von Rio de Janeiro. Dass ihm bis zum Spiel langweilig werden könnte, glaubt er nicht. "Tauchen will ich auf jeden Fall, wenn es die Gelegenheit dazu gibt." Vielleicht noch ein wenig Golf spielen. Aber die Vorfreude gilt ganz klar dem finalen Kick.
Die Reise hätte sich Stefan Kulisch so wohl nie geleistet: Perfekt wäre für ihn gewesen, wenn auch seine Familie dabei sein könnte, doch das sei schlicht zu teuer gewesen. Dennoch wird es für den Bayern-München-Fan, der früher selbst die Fußballschuhe schnürte, ein Erlebnis mit Erinnerungswert. Bei der Gelegenheit kann er auch sein Spanisch mal wieder ausprobieren, was ihm am Zuckerhut, wo Portugiesisch gesprochen wird, sicher auch weiterhelfen kann. Wobei: Jetzt wird in Rio de Janeiro ohnehin sehr viel Deutsch zu hören sein. sem