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Trip in die schrillbunte Manga-Welt


Autor: Redaktion.

Bamberg, Sonntag, 13. Juli 2014

Auf den Straßen der Domstadt sah man sie am Wochenende im quietschbunten Outfit: Manga-Fans, die aus dem gesamten Raum nach Bamberg pilgerten. So fand hier wieder Franco statt - die Bamberger Convention. Und sorgte für entsprechendes Aufsehen.
Quietschbunt und schrill: Die Welt der Mangafans. Foto: Ronald Rinklef


Vor einigen Jahren musste man Manga-Comics in Buchhandlungen noch suchen. Und Nachfragen führten beim Personal zu Manga-typischen Riesenaugen. Inzwischen aber gehört die Manga-Kultur -nicht zuletzt dank zahlloser Zeichentrickserien im Fernsehen und Internet - zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Auch im Bamberger Raum gibt es eine enorme Fan-Basis, die sich am Wochenende zum zweiten Mal in der Kongresshalle zur FranCo, der Bamberger Anime und Manga Convention, traf.


Mit großen Augen

Das Besondere an Manga-Comics ist dabei, dass sie nicht wie herkömmliche Bücher gelesen werden, sondern von der rechten Seite aus zur Mitte - zum Herzen hin. Auch die Detailverliebtheit für die bunten Charaktere mit asymmetrischen Frisuren und riesigen Augen zeichnet die Autoren der Comics aus.

Und das schrille Äußere spiegelte sich in Bamberg im Erscheinungsbild der überwiegend jugendlichen Gäste wider.

Eines der wichtigsten Elemente aller Manga Conventions ist das sogenannte Cosplay. Dabei schlüpfen Fans in die Haut ihres Lieblingscharakters und versuchen ihn möglichst originalgetreu zu imitieren - im Aussehen wie der Bewegung. Darin übten sich auch Daniel und Marina aus Coburg, die als sogenannte Furries die Manga Convention besuchten. "Furries sind Menschen, die komplett in Tierkostümen verschwinden, deren Ich annehmen und ausleben. Man übernimmt quasi deren Lebensanschauung", erklärte die Schülerin, die noch ganz stolz berichtete, dass sie ihr Katzenkostüm selbst geschneidert hat. Partner Daniel hat sein Outfit gekauft. Den Preis wollte er uns nicht verraten, nur so viel: "Es kostete eine Menge."


Diverse Wundertüten

Auf diese Weise genießen die beiden Coburger den Reiz des Cosplays: Sie brechen aus der Wirklichkeit aus, um in eine fantastische quietschbunte Traumwelt einzutauchen. Überhaupt wirkte so ziemlich alles auf der Convention quietschbunt, krachig und denkbar unkonventionell: die Dekoposter, die Musik, die einem aus allen Ecken entgegenschallte und natürlich auch die Verkaufsstände. Neben den Comic-Motiven auf allen möglichen Waren wie T-Shirts, Tassen und Kissen, gab's "Wundertüten" mit einer zufälligen Auswahl an Manga-Comics, DVDs, Figuren und sonstigen Merchandise-Artikeln.

Im Untergeschoss des Eingangsbereichs befand sich der Gamesroom. Auf einer Reihe handelsüblicher Konsolen galt es sich in artverwandten Spielen mit anderen Besuchern zu messen. Auch hier zeigte sich die Manga-Kultur kreativ, die eigene Ideen dazu entwickelte: Nehmen wir "Pop'n Music" als Konsole, die beispielsweise stark an den beliebten "Guitar Hero" erinnert.

Neben dem Gaming-Wettbewerb gab es einen Wettbewerb, der der Manga-Kultur am ehesten entspricht: den Zeichenwettbewerb. Und so gingen eine Reihe talentierter Entwürfe mit den so durch riesige Augen charakterisierten Figuren ein.

Die Veranstaltung endete mit dem Highlight der Convention: dem Cosplayball, der Manga-Fans in eleganten Kostümen zeigte und zuletzt noch einmal die faszinierenden Eigenschaften der bunten Comic-Kultur auf den Punkt brachte.