Tonarten-Chor lud zum Passionskonzert ein
Autor: Evi Seeger
Herrnsdorf, Montag, 25. März 2013
"Tonarten", der gemischte Chor mit Sängern aus Herrnsdorf und Sambach unter der Leitung von Dominik Ignatzek hatte in die Kirche Sankt Jakobus zum Passionskonzert eingeladen.
Zusammen mit der Singgemeinschaft Gunzendorf (Leitung Bernhard Stadter), dem Chor der Bamberger Bäcker (Leitung Roman Fellner), der "Frequenzia Burgebrach" (Leitung Monika von Grafenstein) und dem Ensemble "VirCantus" (mit Joachim Schuhmann, Otto Seubert und Dominik Ignatzek) gestalteten die Gastgeber ein Konzert von hohem musikalischem Niveau.
Dem einfühlsamen Zuhörer konnten die Lieder und Choräle in ihren verhangenen Klangfarben ein Zugang in die ernsten Tage der Karwoche sein. Wie ein roter Faden zog sich die Geschichte des Leidens Jesu und die daraus erwachsende Hoffnung durch die Beiträge.
Über die Musik hinaus öffneten die begleitenden Worte des Hausherrn, Pfarrer Wolfgang Schmidt, Ohren und Herzen. Ein anspruchsvolles Konzert, sowohl von der Auswahl des Programms als auch von den gesanglichen Leistungen. Mit Mendelssohn-Bartholdys "Hebe deine Augen auf" nach dem Psalm 121 eröffnete "tonarten", um dann ein "Tantum ergo" anzustimmen.
Harmonischer Klangkörper
Als ein harmonischer Klangkörper stellte sich die Singgemeinschaft Gunzendorf mit einer Jugendmesse vor. Tempi- und Stimmungsumschwünge brachten intensiv und nuancenreich Schmerz und Hoffnung, Tod und Auferstehung musikalisch zum Ausdruck. Für Pfarrer Schmidt ein Beweis, "dass die heutige Sprache mitunter sinniger sein kann als die früherer Zeiten".
Wie vielfältig und ausdrucksstark Sprache sein kann, machte der Bäckerchor deutlich. Er spannte den Bogen von einem sehr andächtigen "Panis angelicus" (Engelsbrot) in Latein, der Muttersprache der Kirche, bis hin zu "Swing low sweet chariot". Ganz gleich ob das Vokalensemble Frequenzia "Sende aus deinen Geist" oder das englische "Sinner (Sünder) you know" sang, zog es die Zuhörer in seinen Bann. Die acht Frauen aus Burgebrach bestachen durch die Klarheit ihrer Stimmen.
Ein Schleier von Trauer und Schmerz lag über der Missa in a-Moll - eine sensible Interpretation, vorgetragen vom Männerensemble VirCantus. Insgesamt ein sehr stimmiges Konzert, das mit "Jesus bleibet meine Freude" gesungen vom gastgebenden Chor einen abschließenden ausdrucksstarken Höhepunkt fand. Unterstrichen noch durch Anna Ignatzek mit der Violine und Pia Schuhmann am Klavier.
Auch Pfarrer Wolfgang Schmidt griff in die Saiten: "So das hätten wir" titelte sein zeitkritischer Song: "Manchmal bin auch ich mit schuld, tauch den Schwamm in sauren Essig. Schweigend sag ich mea culpa!"